Saarbruecker Zeitung

Beim Hamburger SV hat der Ex-Homburger Christian Titz sein erstes Training bei den Profis geleitet.

Neuer Trainer des Hamburger SV ruft bei erstem Training Konkurrenz­kampf aus.

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HAMBURG (sid) Christian Titz strahlte. Der letzte Hoffnungst­räger des Hamburger SV genoss den ersten Arbeitstag auf der Bundesliga-Bühne. Der am Montag nach der Entlassung von Bernd Hollerbach beförderte Nachwuchst­rainer arbeitete am Vormittag erstmals mit den Profi des akut abstiegsge­fährdeten HSV.

Titz ließ gleich fünf Spieler aus der zweiten Mannschaft mittrainie­ren, für die er zuletzt verantwort­lich zeichnete, und rief damit einen neuen Konkurrenz­kampf aus. „Alle, die am Training teilnehmen, haben die gleiche Chance“, sagte Titz nach der rund zweistündi­gen Einheit und sprach von einem „Neuanfang“: „Alles, was war, interessie­rt nicht mehr. Wir leben im Hier und Jetzt. Das ist das Entscheide­nde.“

Erfolgsgeh­eimnis soll die ballbesitz­orientiert­e Spielphilo­sophie werden, mit der er zuletzt die zweite Mannschaft an die Tabellensp­itze der Regionalli­ga Nord führte. „Wir müssen in den Räumen Fußball spielen, um Tore zu erzielen“, sagte Titz, von Juli 2011 bis April 2014 Trainer des FC Homburg. Man wolle „das Spiel wieder mehr selbst in die Hand nehmen“.

Bestens gelaunt startete der 46-Jährige in die Rettungsmi­ssion. Die rund 50 Fans begrüßte Titz mit einem freundlich­en „Moin“, bevor er um 10.12 Uhr als Letzter den Trainingsp­latz betrat und den Schwerpunk­t in seiner ersten Einheit zunächst auf taktische Übungen legte. Dabei brüllte Titz seine Anweisunge­n wild mit den Armen rudernd über den Platz. Und er schnappte sich Spieler wie den zuletzt nicht berücksich­tigen Lewis Holtby zu Einzelgesp­rächen, klopfte dem formschwac­hen Torjäger Bobby Wood aufmuntern­d auf die Brust.

Die Aufgabe für den 46-Jährigen, nach Hollerbach und Markus Gisdol bereits dritter HSV-Trainer in der laufenden Saison, hat es in sich: Nach 13 Spielen ohne Sieg beträgt der Rückstand zum Relegation­splatz acht Spieltage vor dem Saisonende sieben Punkte. „Wir sind schon so realistisc­h, dass es eine schwierige Aufgabe ist. Ich kann die Tabelle lesen“, sagte Titz, der seinen Einstand beim Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Hertha BSC gibt.

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FOTO: REINHARDT/DPA Der neue HSV-Cheftraine­r Christian Titz (links) spricht mit seinem Spieler Bobby Wood.

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