Saarbruecker Zeitung

Wechselt Hector aus Köln nach Dortmund?

Bundestrai­ner Löw verzichtet in den nächsten Testspiele­n auf die beiden Dortmunder. Saarländer Hector vor Wechsel?

- VON OLIVER MUCHA

Bundestrai­ner Joachim Löw verzichtet in den nächsten beiden Spielen auf Marco Reus und Mario Götze. Der Saarländer Jonas Hector soll vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund stehen.

(sid) Schonzeit für Marco Reus, Denkpause für Mario Götze: Bundestrai­ner Joachim Löw verzichtet zum Start ins WM-Jahr auf die Stars von Borussia Dortmund – aus unterschie­dlichen Gründen. Während Reus nach langer Verletzung­spause langsam aufgebaut werden soll, muss der formschwac­he Rio-Held Götze sogar um seine WM-Teilnahme bangen.

„Bei Marco ist uns wichtig, dass er behutsam und ohne weiteren Druck ans oberste Level herangefüh­rt wird und an Stabilität gewinnt“, sagte Löw: „Dazu gehört in erster Linie, dass er beschwerde­frei und fit ist und über einen längeren Zeitraum regelmäßig spielt und trainiert, seinen Rhythmus findet und dadurch Sicherheit und Vertrauen bekommt.“Der immer wieder von Verletzung­en geplagte Reus könnte wegen Adduktoren­problemen auch am Sonntag gegen Hannover fehlen.

Obwohl Löw für die Kracher gegen Spanien am 23. März in Düsseldorf und vier Tage später gegen Rekordwelt­meister Brasilien in Berlin gleich 26 Spieler berief, fehlt auch Götze. Löw begründete die ausbleiben­de Nominierun­g des WM-Helden zwar nicht, doch Götze ist von seiner Bestform derzeit weit entfernt. Nach dem Aus in der Europa League in Salzburg wurde er von BVB-Trainer Peter Stöger öffentlich kritisiert. Löw formuliert­e allgemein: „Insgesamt ist die Tür zur Nationalma­nnschaft noch nicht geschlosse­n. Es gibt noch einige Spieler, die weiter unter Beobachtun­g stehen und eine Chance haben, wenn sie uns in den nächsten Wochen überzeugen.“

Sein großes Aufgebot mit acht Weltmeiste­rn und 17 Confed-Cup-Siegern will der 58-Jährige in den „willkommen­en Härtetests auf Augenhöhe“auf die WM einschwöre­n. Deshalb habe er „bewusst einen größeren Spielerkre­is“dabei. „Wichtig ist uns, in dieser Phase konzentrie­rt mit den Spielern zu arbeiten und auch in Ruhe Gespräche mit ihnen zu führen“, sagte Löw. Trotz entscheide­nder Wochen bei den Clubs sei es wichtig für jeden WM-Kandidaten zu wissen, „worauf es uns ankommt“, ergänzte der Bundestrai­ner. Wichtig in Russland sei „zuallerers­t wieder dieser bedingungs­lose Hunger auf Erfolg.“

Im Angriff nominierte Löw in Mario Gomez und Sandro Wagner beide Stoßstürme­r, die sich um einen Platz im Kader für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) duellieren. Auf einen Debütanten wie den Augsburger Linksverte­idiger Philipp Max verzichtet­e er, neben Jonas Hector setzt er auf dieser Position erneut auf Marvin Plattenhar­dt. Weltmeiste­r Shkodran Mustafi fand in der Innenverte­idigung keine Berücksich­tigung. Auch Andre Schürrle und Julian Weigl sind nicht dabei. Damit steht kein einziger Dortmunder Profi im Aufgebot.

Sollte der Tabellenle­tzte 1. FC Köln absteigen, würde der Auersmache­r Jonas Hector zu Borussia Dortmund wechseln, berichtete der „kicker“. Der 27-jährige Saarländer könne nach einem Abstieg für eine festgeschr­iebene Ablöse von rund acht Millionen Euro wechseln. FC-Trainer Stefan Ruthenbeck stören solche Gerüchte vor dem Derby gegen Bayer Leverkusen (Sonntag, 15.30 Uhr) aber nicht – im Gegenteil. Er finde es vielmehr „super“, dass eine Mannschaft auf dem 18. Platz „so viele interessan­te Spieler hat, dass sich sogar Champions-League-Teilnehmer für sie interessie­ren“.

„Insgesamt ist die Tür zur Nationalma­nnschaft noch nicht geschlosse­n.“

Joachim Löw

Bundestrai­ner

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FOTO: BECKER/DPA Bei Jogi Löw ist Jonas Hector eine feste Größe. Laut „kicker“würde der Saarländer bei einem Kölner Abstieg zu Borussia Dortmund wechseln.

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