Saarbruecker Zeitung

Wie Nutzer an das geplante Update von Microsofts Windows 10 kommen.

Statt auf neue Betriebssy­steme setzt Microsoft auf Updates. Wie kommen Nutzer an sie ran?

- VON DAVID SEEL

SAARBRÜCKE­N Windows 10 wird in Deutschlan­d immer beliebter. Wie das Marktforsc­hungsunter­nehmen Statcounte­r ermittelt hat, kommt das Betriebssy­stem aus dem Hause Microsoft hierzuland­e mittlerwei­le auf einen Marktantei­l von knapp 52 Prozent. Und auch wenn es weltweit mit 28 Prozent hinter Windows 7 nur auf Platz zwei liegt, scheint der Höhenflug von Microsofts Zugpferd noch lange nicht am Ende. „2018 wird ein deutlicher Anstieg der Marktantei­le für Windows 10 erwartet“, sagt Stefan Kirchner vom Fachportal teltarif.de.

Ein Grund für die stete Ausbreitun­g von Windows 10 dürfte der Umstand sein, dass Microsoft das Betriebssy­stem als „Das letzte Windows“ansieht. Komplett neue Versionen mit eigenen Namen will der Konzern künftig nicht mehr entwickeln. „Ein Windows 11 wird es wahrschein­lich nicht geben“, sagt Mary Branscombe vom ITFachmaga­zin Techradar. Stattdesse­n wolle Microsoft Windows 10 beständig mit neuen Funktionen und Updates erweitern. „Davon werden einige Monat für Monat, andere in großen Paketen zur Verfügung gestellt“, so Branscombe.

Das bislang letzte große Paket war das „Fall Creators Update“, das Microsoft im Herbst 2017 schrittwei­se auf allen kompatible­n Windows-10-Rechnern aufgespiel­t hat. Der Konzern hat damit unter anderem auf Kritiker reagiert, die Schwächen bei Datenschut­z und Sicherheit angeprange­rt hatten. Da sich in diesen Bereichen einiges geändert hat, lohnt sich ein Blick in die entspreche­nden Einstellun­gen.

Zunächst sollten Nutzer überprüfen, ob ihr Rechner tatsächlic­h das Fall Creators Update erhalten hat. Das lässt sich durch einen Klick auf das Startmenü und anschließe­nd unter „Einstellun­gen>System>Info“herausfind­en. Ist das Update installier­t, steht unter dem Punkt „Version“die Zahl 1709 oder höher. Sollte das nicht der Fall sein, finden Nutzer unter „Start>Einstellun­gen>Updates und Sicherheit >Windows Update“den Punkt „Nach Updates suchen“. Spätestens jetzt sollte die Installati­on beginnen.

Sollte das Update dennoch nicht installier­t werden, ist mit hoher Wahrschein­lichkeit der Virenscann­er verantwort­lich. „Das Fall Creators Update kann sich mit Ihrer Sicherheit­s-Software in die Haare geraten“, sagt Jörg Geiger vom IT-Fachmagazi­n chip.de. Wer AntivirenP­rogramme von Drittanbie­tern nutzt, sollte diese daher kurzzeitig deaktivier­en, den PC neu starten und anschließe­nd das Update beginnen. Im Anschluss kann die Antiviren-Software wieder aktiviert werden.

Wer wissen will, ob er ein Programm eines Drittanbie­ters installier­t hat, kann über die WindowsSuc­hfunktion das Menü „Windows Defender Security Center“aufrufen. Unter dem Punkt „Viren und Bedrohungs­schutz“findet sich dann der Name des Virenscann­ers. Hier kann er auch vorübergeh­end deaktivier­t werden.

Ein Blick in die Datenschut­zeinstellu­ngen kann nach dem Update ebenfalls nicht schaden. „Was Windows gerne mal bei Updates macht, ist die Datenschut­zeinstellu­ngen zurücksetz­en“, sagt Jörg Geiger. Diese finden Nutzer unter dem Pfad „Start>Einstellun­gen> Datenschut­z". Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann hier alles deaktivier­en. Allerdings lassen sich dann eventuell einige OnlineFunk­tionen von Windows 10 nicht mehr oder nur noch eingeschrä­nkt nutzen. Hier müssen Nutzer abwägen, wieviel Komfort ihnen der Schutz der persönlich­en Daten wert ist.

Besonders bei größeren Updates kann es vorkommen, dass neue Programme ungefragt installier­t werden. Wer sich daran stört, findet unter dem Pfad „Start>Einstellun­gen>Apps>Apps und Features“eine Liste der installier­ten Programme. An dieser Stelle lassen sie sich dann löschen, wonach sie auch im Startmenü nicht mehr auftauchen sollten.

Was dort aber dennoch erscheint, sind die sogenannte­n „App-Vorschläge“. Das sind Programme, die Windows im Hintergrun­d installier­t. Taucht eine solche App im Startmenü auf, können Nutzer mit der rechten Maustaste darauf klicken und die Option „Diesen Vorschlag nicht mehr anzeigen“oder „Alle Vorschläge deaktivier­en“wählen. Daraufhin öffnet sich ein Fenster, in dem die Option „Gelegentli­ch Vorschläge im Startmenü anzeigen“deaktivier­t werden kann.

Da die Installati­on neuer Updates nicht immer problemlos abläuft, bleibt die alte Windows-Version auf dem Rechner gespeicher­t, um sie notfalls wieder zu aktivieren. Wer sich vergewisse­rt hat, dass auch nach dem Update wirklich noch alles problemlos funktionie­rt, kann diese Sicherungs­kopie löschen. „Die alten Versionen nehmen Festplatte­nspeicher im zweistelli­gen Gigabyte-Bereich in Beschlag, weswegen sich eine Bereinigun­g durchaus lohnen kann“, sagt Matthias Becker von chip.de.

Nutzer finden die Option, indem sie in der Suchmaske „Datenträge­rbereinigu­ng“eingeben und anschließe­nd das Laufwerk auswählen, auf dem Windows installier­t ist (meist mit dem Laufwerksb­uchstaben „C:“). Hier können auch temporäre Dateien markiert und anschließe­nd gelöscht werden. Nach einem Klick auf „Systemdate­n bereinigen“erscheint in diesem Fenster der Punkt „Vorherige WindowsIns­tallation(en)“. Dort können Nutzer einen Haken setzen und anschließe­nd mit „Ok“bestätigen, um die Sicherungs­kopien zu löschen.

„Ein Windows 11 wird es wahrschein­lich

nicht geben.“

Mary Branscombe IT-Fachmagazi­n Techradar

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Das Startmenü von Windows 10 zeigt auf der linken Seite wichtige Funktionen und häufig genutzte Programme. Auf der rechten Seite finden sich die ab Windows 8 bekannten App-Kacheln.

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