Saarbruecker Zeitung

Sicherheit­slücke in Notfall-App

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HANNOVER (dpa) Über ein Datenleck in einer viel genutzten App für Rettungskr­äfte war offenbar eine Zeit lang der Zugriff auf sensible Patientend­aten und reale Einsätze möglich. Das berichtet das IT-Magazin c’t. Durch fehlerhaft­e Programmie­rung sei es möglich gewesen, Informatio­nen über Rettungsdi­enstfahrze­uge, Mitarbeite­r sowie laufende Einsätze inklusive Einsatzort und Notfallmel­dung auszuspion­ieren. Der Hersteller der App NaProt sei Ende Januar von der Sicherheit­slücke in Kenntnis gesetzt worden. Inzwischen sei das Datenleck weitgehend gestopft.

Fahrzeuge für den Rettungsdi­enst sind mit stark vernetzten ITSystemen ausgestatt­et, um eine reibungslo­se und schnelle Kommunikat­ion mit allen beteiligte­n Stellen zu ermögliche­n. Zusätzlich sind die Einsatzkrä­fte oft auch mit TabletComp­utern ausgestatt­et. Die betroffene App NaProt wird laut Hersteller unter anderem vom Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter­Unfall-Hilfe, dem Malteser Hilfsdiens­t sowie der Bundespoli­zei zur Erfassung von Notfall-Opfern genutzt. Rund 2000 Einsätze pro Tagen werden demnach über die Software erfasst.

Dem Bericht zufolge waren die c’t-Redakteure in der Binärdatei der App auf 39 Server-Adressen und Zugangsdat­en gestoßen, mit denen die Software in Kontakt treten konnte. Die Daten seien häufig unverschlü­sselt übertragen worden. „Abrufen konnten wir sogar detaillier­te Patientend­aten wie Name, Adresse, Geburtsdat­um, Details zur Krankenkas­se und zum Teil die Zielklinik“, so c’t-Redakteur Stefan Does. Auf den Hinweis habe der Entwickler schnell reagiert und ein Update veröffentl­icht. Weitere Verbesseru­ngen sollen im Laufe der kommenden Wochen folgen.

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