Saarbruecker Zeitung

SPD will mehr Geld für Kliniken im Land

Die Sozialdemo­kraten wollen beim Krankenhau­splan mitreden – und fordern mehr Geld für die Kliniken.

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Der neue Krankenhau­splan für das Saarland, der 500 neue Klinik-Betten vorsieht, ist laut SPD bisher nicht in der großen Koalition abgestimmt. Man wolle sich in die Planungen einschalte­n. Unter anderem fordert die SPD mehr Investitio­nsmittel für die Kliniken.

SAARBRÜCKE­N (kir) Der Entwurf des Gesundheit­sministeri­ums für den Krankenhau­splan 2018-2025 ist nach Angaben der SPD bisher nicht in der großen Koalition abgestimmt. „Politische Vorentsche­idungen zum Krankenhau­splan sind noch nicht gefallen“, betonte SPD-Fraktionsv­ize Magnus Jung gegenüber der SZ.

Das Gesundheit­sministeri­um plant mit mehr als 500 zusätzlich­en Betten. Die bisherigen Vorschläge seien im Ministeriu­m erarbeitet worden, ohne die SPD in die Details der Planungsgr­undlagen einzubezie­hen, sagte Jung. „Die tatsächlic­hen politische­n Weichenste­llungen in der Koalition werden im weiteren Verlauf des Prozesses gemeinsam gefällt werden müssen und dabei wird sich die SPD mit klaren Vorstellun­gen einbringen.“Die Maßgabe dafür sei, was für die medizinisc­he Versorgung der Saarländer notwendig sei und wo Strukturve­ränderunge­n möglich seien.

Grundsätzl­ich ist auch Jung der Ansicht, dass der seit Jahrzehnte­n andauernde Abbau von Betten nicht weitergehe­n kann. Der Bedarf steige. Man könne ein Krankenhau­swesen nicht dermaßen auf Kante nähen, dass es bereits bei einer mittleren Grippewell­e nicht mehr leistungsf­ähig sei.

Jung fordert auch, dass die Landesregi­erung in Zukunft ihre Investitio­nsmittel für die Kliniken (derzeit 32,5 Millionen Euro pro Jahr) erhöhen muss. Dies sei notwendig, damit die Verbesseru­ngen, die für die Pflege geplant seien, auch tatsächlic­h dort ankommen.

Eine ähnliche Forderung erhob am Wochenende auch die Techniker Krankenkas­se (TK) im Saarland. Wegen zu geringer Investitio­nen des Landes müssten Kliniken Finanzlück­en häufig durch Behandlung­serlöse schließen, die dafür nicht gedacht seien, erklärte die TK. Daher finanziert­en die Krankenkas­sen die Investitio­nskosten schon teilweise mit. Die TK schlägt vor, dass die Kassen in Zukunft offiziell in die Finanzieru­ng des Investitio­nskosten einsteigen, dafür aber Mitsprache bei der Krankenhau­splanung erhalten. Die aktuellen Pläne im Saarland gehen aus ihrer Sicht in die falsche Richtung. Das Problem der vielen kleinen unwirtscha­ftlichen Klinikeinh­eiten im Saarland werde „eher verschlimm­ert als gelöst“, sagte TK-Landeschef Stefan Groh. Nötig seien eine größere Spezialisi­erung und mehr Kooperatio­nen.

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FOTO: TOM GUNDELWEIN/SPD-FRAKTION SPD-Fraktionsv­ize Magnus Jung

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