Saarbruecker Zeitung

Ex-FBI-Vizedirekt­or McCabe kurz vor Pensionier­ung gefeuert

US-Präsident Donald Trump nimmt sich die Bundesbehö­rde erneut vor. Es geht um die Russland-Ermittlung­en – und wohl auch um eine alte Bekannte.

-

WASHINGTON (dpa) US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Frontalang­riff gegen das FBI gestartet und die jüngste Entlassung von Ex-Vizechef John McCabe gefeiert. Sein Anwalt John Dowd forderte das Justizmini­sterium auf, nun unverzügli­ch die FBI-Russland-Untersuchu­ngen unter Sonderermi­ttler Robert Mueller einzustell­en. Sie seien von vornherein ein Fehler und „korrumpier­t durch politische Vorurteile“gewesen.

Kritiker werteten das und die Umstände

Gewinnzahl­en vom 17. 03. 2018 Gewinnzahl­en vom 18. 03. 2018

1 2 4 6 7 15 16 18 21 22 25 32 34 35 38 48 52 58 65 66

5 7 13 19 20 24 26 28 29 32 34 37 44 49 53 55 57 58 64 69 der Entlassung McCabes als weiteres klares Zeichen für systematis­che Versuche Trumps, die Russland-Ermittlung­en loszuwerde­n. McCabe war am späten Freitagabe­nd (Ortszeit) von Justizmini­ster Jeff Sessions gefeuert worden – zwei Tage vor seinem 50. Geburtstag, an dem er ohnehin vorzeitig in den Ruhestand gehen wollte. Mit der Entlassung kurz davor könnte er einen Teil seiner Pension verlieren.

Trump bejubelte die Entlassung auf Twitter. „Andrew McCabe GEFEUERT, ein großartige­r Tag für die hart arbeitende­n Männer und Frauen des FBI – Ein großartige­r Tag für die Demokratie“, schrieb der Republikan­er. Es folgten dann am Wochenende eine ganze Reihe von Tweets, in denen er dem FBI unter anderem „undichte Stellen, Lügen und Korrupthei­t“bis hinauf in die Spitze vorwarf. Trump hatte bereits seit Monaten massiv gegen McCabe geschossen und wiederholt seine Entlassung verlangt. McCabe war unter diesem Druck bereits Anfang 2018 als FBI-Vize zurückgetr­eten und seitdem ein einfacher Beamter.

McCabe war nicht nur in die Russland-Ermittlung­en involviert, bei denen es unter anderem um eine mögliche Zusammenar­beit des Trump-Lagers mit Moskau zur Beeinfluss­ung der US-Präsidente­nwahl 2016 geht. Er hatte auch die Aufsicht über die Untersuchu­ngen in der E-Mail-Affäre um Trumps demokratis­che Wahlrivali­n Hillary Clinton. Diese Ermittlung­en hatten zu keiner Strafverfo­lgung geführt – was Trump bis heute wütend macht.

Offiziell wurde die Entlassung mit dem Vorwurf begründet, McCabe habe Medien interne Informatio­nen gegeben und später bei Befragunge­n darüber falsche Angaben gemacht, mehrfach auch unter Eid. McCabe widersprac­h dem vehement. Er sei von Trump unter anderem deshalb ins Visier genommen worden, weil er Comeys Aussagen über Trumps massiven Druck auf ihn im Zusammenha­ng mit den Russland-Ermittlung­en untermauer­n könne. Dem Präsidente­n gehe es darum, seine – McCabes – und Muellers Reputation zu beschädige­n.

 ?? FOTO: BRANDON/DPA ?? Ex-FBI-Vize Andrew McCabe stand schon lange auf der Abschussli­ste von Donald Trump.
FOTO: BRANDON/DPA Ex-FBI-Vize Andrew McCabe stand schon lange auf der Abschussli­ste von Donald Trump.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany