„Bevor ich sterbe, möchte ich. . .“
Eine Mitmach-Aktion, die es in sich hat: „Bevor ich sterbe, möchte ich. . .“lockt auf dem St. Johanner Markt die Passanten an. Sie gehört zum Rahmenprogramm der Ausstellung „Das letzte Bild – Ansichten vom Tod in der Zeitgenössischen Kunst“in der Stadtgal
zu ergänzen und so seinen persönlichen Wünschen Raum zu geben. Mehr als 50 Mal hat das bereits hervorragend funktioniert – das Thema trifft einen Nerv.
So auch in Saarbrücken. Die Resonanz sei enorm, freut sich Katharina Ries von der Stadtgalerie. Sie sagt: „Einmal am Tag wischen wir alles weg.“Aber es dauert nicht lange, dann sind die Leerstellen schon wieder gefüllt. „Wir mussten schon Kreide nach kaufen“, erklärt Ries. Es wirke fast so, als ob die Menschen nur darauf gewartet haben, ein Statement abgeben zu können.
Wobei das Spektrum der hinterlassenen Beiträge von kurios über schrullig und anzüglich bis hin zu philosophisch reicht. Bevor ich sterbe, möchte ich: „Lorena küssen“, „Abenteuer erleben“, „nichts tun“, „mich selbst lieben“, „nichts bereuen“, „etwas in der Welt bewegen“, „eine Familie gründen“– aber auch „1. Liga FCS“, „Weltherrschaft“oder „Marvin hauen“.
Die Beiträge werden vom Künstler Thomas Brenner und der Stadtgalerie dokumentiert. „Jeden Abend fotografieren wir die Tafeln“, wobei man nicht garantieren könne, dass nicht doch zwischendurch etwas verloren geht, betont Katharina Ries. Es braucht nur einen Regenschauer oder eine Hand, die darüber reibt. Die Fotos sollen auf der Internetseite der Saarbrücker Stadtgalerie gezeigt werden. Geplant ist zudem eine Broschüre.
„Bevor ich sterbe, möchte ich. . .“ist bis zum 24. März am St. Johanner Markt in Saarbrücken aktiv. www.stadtgalerie.de