Saarbruecker Zeitung

Auflösungs­erscheinun­gen beim HSV

Mit Neu-Trainer Christian Titz führt der Hamburger SV gegen Hertha BSC zur Pause mit 1:0 und verliert dennoch.

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nicht in der Mannschaft waren“, sagte der 26-Jährige, in der Vorsaison das Gesicht der Rettung: „Die Mannschaft braucht diese Spieler.“

Er habe „keine Ahnung, warum ich nicht gespielt habe. Der Trainer hat nicht mit mir gesprochen. Ich werde das Gespräch auch nicht suchen“, sagte Papadopoul­os und attackiert­e noch indirekt seine Kollegen. Nach der 1:0-Führung hätte man die Partie „nicht verlieren dürfen“. Die Hertha-Fans sangen da schon: „Endlich 2. Liga – HSV!“

Sieben Spiele hat der taumelnde Club noch, sieben Punkte Rückstand sind es dank der Patzer der Konkurrenz bis zum Relegation­srang. Aber Wettstein, nach dem Aus von Heribert Bruchhagen alleiniger Vorstand des Clubs, will weiter an das Wunder von der Elbe glauben. „Wir können natürlich die Tabelle lesen“, sagte er, aber sei noch „nicht der Moment“gekommen, „in dem man sagt: Das ist nicht mehr möglich. Es wird halt immer schwierige­r.“

Und dies haben sich die Hanseaten einmal mehr selber zuzuschrei­ben. Titz ging volles Risiko, brachte nach seiner ersten Trainingsw­oche fünf neue Spieler. Und Torwart Julian Pollersbec­k, Antreiber Matti Steinmann und Co. konnten zunächst auch überzeugen, Douglas Santos (25.) brachte den HSV in Führung. Doch in der zweiten Halbzeit brach die mit 23 Jahren und 359 Tagen jüngste HSV-Startelf seit dem 5. Januar 1974 ein – Valentino Lazaro (56.) und der eingewechs­elte Salomon Kalou (63.) drehten die Partie für Berlin. Und am Ende war der HSV, der nach dem gestrigen Kölner Sieg gegen Leverkusen jetzt Letzter ist, wieder einmal überforder­t

„Wir haben es nach dem Seitenwech­sel nicht mehr geschafft, den Druck aufzubauen und sind in Rückstand geraten. Gegen einen Gegner wie Hertha wird es dann schwer“, sagte Titz: „Uns ist es leider nicht mehr gelungen, Torchancen zu erspielen, um das Spiel wieder zu drehen.“

In der Länderspie­lpause muss der Nachfolger von Bernd Hollerbach nun vor allem daran arbeiten, dass sich die Mannschaft nicht völlig auflöst. Papadopoul­os kündigte in seiner kleinen Wutrede bereits an, in der 2. Liga nicht mehr für den HSV spielen zu wollen. Gestandene Profis wie Dennis Diekmeier, Mergim Mavraj, Walace, Andre Hahn und Sven Schipplock schafften es gegen Hertha nicht einmal in den Kader.

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FOTO: REINHARDT/DPA Das darf doch nicht wahr sein: Der neue HSV-Trainer Christian Titz konnte es in den Schlussmin­uten der 1:2-Heimnieder­lage gegen Hertha BSC kaum noch mitansehen. Der erstmalige Bundesliga-Abstieg rückt immer näher.

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