Köln gibt nach 2:0-Derbysieg gegen Bayer Rote Laterne ab
Massenschlägerei einen Tag vor dem Derby.
KÖLN (dpa) Der 1. FC Köln ist nach dem verdienten 2:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen nicht mehr Schlusslicht der Fußball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck gewann ihr Heimspiel gestern durch die Treffer von Yuya Osako (9. Minute) und Simon Zoller (69.). Die Gäste mussten nach der Roten Karte für Lucas Alario wegen eines Ellbogenchecks rund eine Stunde lang mit neun Feldspielern auskommen.
Durch den fünften Saisonsieg zogen die Kölner mit jetzt 20 Punkten am Hamburger SV (18) vorbei. Zuletzt stand der FC am zweiten Spieltag auf Rang 17. Der Abstand zum FSV Mainz 05 auf dem Relegationsplatz 16 beträgt nun fünf Punkte. Durch die Niederlagen der Konkurrenten dürfen sich die Domstädter neue Hoffnungen im Kampf um den Klassenverbleib machen. Die Werkself erlitt dagegen im Rennen um den angestrebten Champions-League-Platz einen empfindlichen Rückschlag und enttäuschte auf ganzer Linie.
Schon am Samstag hatte das Derby für unschöne Szenen gesorgt. Bei einer Massenschlägerei zwischen mehreren hundert gewaltbereiten Fans wurden in Leverkusen etliche Beteiligte verletzt. Rund 250 Anhänger von Bayer 04 Leverkusen und 150 des 1. FC Köln seien aufeinander losgegangen, berichtete die Kölner Polizei gestern. 200 Polizisten waren im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Wie viele Menschen verletzt wurden, blieb unklar, weil diese verschwanden anstatt sich behandeln zu lassen.
Etwa 250 Leverkusener Anhänger hatten beim Abschlusstraining ihrer Mannschaft zunächst massiv Pyrotechnik abgebrannt. Der Rauch hatte den Verkehr auf der Autobahn 1 behindert. Einige Stunden später waren dann mehrere Autos mit Kölner Anhängern erschienen, die von Leverkusenern angegriffen und erheblich beschädigt worden waren.
Dann waren 150 Kölner Störer auf die Leverkusener Anhänger zugestürmt. Diese hatten sich daraufhin maskiert und mit Latten und Verkehrszeichen bewaffnet. Das Geschehen hatte sich in der Folge über die Innenstadt ausgebreitet.
Die Polizei stoppte etwa 80 Kölner Störer am Bahnhof Leverkusen, stellte eine etwa 100 Mann starke Leverkusener Gruppe und nahm von ihnen die Personalien auf. Bei beiden Gruppen seien große Mengen Schlaggegenstände sichergestellt worden. Die Polizei ermittelt nun wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung.