Saarbruecker Zeitung

Warnstreik­s in Kommunen weiten sich aus

Die Gewerkscha­ften Verdi und GEW rufen Mitarbeite­r der Kommunen zu Arbeitsnie­derlegunge­n auf.

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SAARBRÜCKE­N (dik) Die Gewerkscha­ften Verdi sowie Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) wollen in dieser Woche den kommunalen Arbeitgebe­rn ihre Stärke demonstrie­ren. „Es geht um sechs Prozent oder mindestens 200 Euro mehr“, sagte gestern der Verdi-Tarifkoord­inator im Saarland, Stefan Schorr, der SZ. Im Moment seien die gemeinsame­n Verhandlun­gen von Bund und Kommunen auf Bundeseben­e festgefahr­en. Am 15. April soll es mit dem neuen Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) auf Arbeitgebe­rseite in Potsdam weitergehe­n. „Heute gibt es Warnstreik­s in allen kommunalen Einrichtun­gen von Neunkirche­n, Spiesen-Elversberg und Bexbach“, sagte Schorr. Dazu zählten auch die Kindertage­seinrichtu­ngen, die Müllabfuhr und der Baubetrieb­shof. Am Mittwoch gehe es weiter in Homburg, Bexbach und Kirkel. Am Donnerstag seien dann die kommunalen Beschäftig­ten in Saarlouis, dem Landkreis Saarlouis und in Bous ebenfalls zu einem ganztägige­n Warnstreik aufgerufen. „Dann ist auch das Schwimmbad in Saarlouis betroffen“, erklärte Schorr. Wahrschein­lich folge am Freitag dann Merzig.

Eltern mit Kindern in kommunalen Kitas sollten sich bei den Einrichtun­gen erkundigen, ob diese geöffnet seien, hieß es. „Allein im Saarland sind 25 000 Kolleginne­n und Kollegen direkt von der Tarifausei­nandersetz­ung betroffen“, betonte Schorr.

Die Gewerkscha­ft GEW hat parallel zu den Verdi-Arbeitskam­pfmaßnahme­n zu einem ganztägige­n landesweit­en kommunalen Kita-Streik am Donnerstag aufgerufen. „Wir haben Verdi eingeladen, dabei mitzumache­n“, erklärte GEW-Tarifexper­te Willi Schirra der SZ. Die GEW-Mitglieder nähmen ja auch an den lokalen Warnstreik­s von Verdi teil. Doch Schorr erteilte dem Aufruf zu einem landesweit­en Kita-Streik eine Absage. „Wir werden da nicht mitmachen“, sagte Schorr. Verdi und GEW sind beide Einzelgewe­rkschaften im Deutschen Gewerkscha­ftsbund (DGB). Laut Schorr sind von den Erzieherin­nen in den kommunalen Kitas ein Drittel bei Verdi, ein Drittel bei der GEW und ein Drittel nicht organisier­t. Schorr sagte, dass sich die Mehrheit der Beschäftig­ten für lokale Aktionen entschiede­n habe. Landesweit­e Aktionen seien im Laufe des Tarifstrei­ts denkbar.

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FOTO: ZUCCHI/DPA Die Gewerkscha­ften bestreiken in dieser Woche auch die Kitas.

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