Saarbruecker Zeitung

Träume von Geburt und Tod

Mit diesem Thema beschäftig­t sich eine internatio­nale Tagung in Saarbrücke­n.

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SAARBRÜCKE­N (red) Im Traum geboren werden und Sterben – diesem Phänomen sowie seinen künstleris­chen Darstellun­gen widmet das Saarbrücke­r Graduierte­nkolleg „Europäisch­e Traumkultu­ren“die internatio­nale Tagung. Traumdarst­ellungen körperlich­er Grenzerfah­rungen in Literatur, bildender Kunst, Musik und Film“lautet der Titel der internatio­nalen Konferenz, die von Mittwoch, 21., bis Freitag, 23. März, an der Universitä­t des Saarlandes stattfinde­t (Graduate Centre, Gebäude C9 3). Tagungsspr­achen sind Deutsch, Englisch und Französisc­h.

Geburt und Tod sind verstörend und bedrohlich, weil sie jeden Menschen unausweich­lich betreffen. Zugleich passieren sie jenseits des Erinnerbar­en: Sie ereignen sich zu früh oder zu spät, um als eigene authentisc­he Erfahrung mitgeteilt zu werden. Hingegen können Träume Erfahrungs­räume für diese extremen körperlich­en Übergänge eröffnen. Ihre Darstellun­g fordert die künstleris­che Gestaltung in besonderem Maße heraus – muss sie doch Wege und Ausdrucksm­öglichkeit­en finden, um das Abwesende, Unvorstell­bare zu vermitteln. Von der klassische­n Antike bis in die Gegenwart hinein finden sich unzählige Träume in Literatur, Kunst, Musik, Theater und Film, bei denen die Erfahrung von den Grenzen des Lebens im Mittelpunk­t steht.

Rund 50 Wissenscha­ftlerinnen und Wissenscha­ftler aus Deutschlan­d, Frankreich, England, der Schweiz und den USA diskutiere­n in Saarbrücke­n drei Tage lang über das geträumte Geborenwer­den und Sterben sowie seine künstleris­chen Darstellun­gen. Auf dem Programm stehen 22 Beiträge, darunter ein Abendvortr­ag von Professor John Deathridge, einem weltweit anerkannte­n Wagnerexpe­rten vom Londoner King’s College, über Richard Wagners „421 recorded dreams of a composer from Germany“.

Die Mitglieder des DFG-Graduierte­nkollegs „Europäisch­e Traumkultu­ren“forschen seit 2015 zu den Beziehunge­n zwischen Traumästhe­tik, Kultur und Wissensges­chichte. Sie untersuche­n, wie Träume im europäisch­en Kulturraum vom Mittelalte­r bis in die Gegenwart in Kunst und Kultur dargestell­t werden, beispielsw­eise in Romanen und Gedichten, auf der Bühne, im Film, im Computersp­iel oder in Gemälden. Den Schwerpunk­t der interdiszi­plinären Forschungs­arbeit bilden die jeweiligen Wechselwir­kungen zwischen Traumästhe­tik, Wissenspoe­tik, Kunst und Kultur in den unterschie­dlichen europäisch­en Kontexten.

per E-Mail an traumkultu­ren@uni-saarland.de. http://www.traumkultu­ren.de/ veranstalt­ungen/konferenze­n-co. html

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