Saarbruecker Zeitung

Regierung kündigt satte Renten-Erhöhung an

Dank der jüngsten Lohnsteige­rungen können sich Rentner in Deutschlan­d bald mehr leisten.

- VON STEFAN VETTER

BERLIN Gute Nachrichte­n für die rund 21 Millionen Rentner in Deutschlan­d: Ihre gesetzlich­en Altersbezü­ge werden zum 1. Juli um gut drei Prozent angehoben. Das teilte die Deutsche Rentenvers­icherung gestern mit .„ Auch in diesem Jahr führen die gute Lage am Arbeitsmar­kt und die Lohnsteige­rungen der Vergangenh­eit zu besseren Renten“, erklärte dazu Bundes sozial minister Hubertus Heil (SPD).

In den alten Bundesländ­ern steigen die Renten um 3,22 Prozent und in den neuen Ländern um 3,37 Prozent. Ein Ruheständl­er mit Altersbezü­gen von 1000 Euro im Monat bekommt demnach ab Juli im Westen 32,20 Euro mehr. Im Osten beträgt das Plus 33,70 Euro. Der Rentenwert, also der Wert eines sogenannte­n Entgeltpun­ktes in der gesetzlich­en Rentenvers­icherung, erhöht sich in den alten Ländern von 31,03 Euro auf 32,03 Euro und in den neuen Ländern von 29,69 Euro auf 30,69 Euro. Die Ostrenten erreichen damit 95,8 Prozent des Westniveau­s (bisher 95,7). Für die aktuelle Rentenerhö­hung werden Lohnsteige­rungen von 2,93 Prozent in den alten und 3,06 Prozent in den neuen Bundesländ­ern zugrunde gelegt.

Für West-Rentner handelt es sich um die zweithöchs­te Rentenanhe­bung der letzten zwei Jahrzehnte. Nur im Jahr 2016 war das Plus mit 4,25 Prozent größer. Im Osten ist es im gleichen Betrachtun­gszeitraum die vierthöchs­te Rentenanhe­bung.

Während sich Politiker von Union und SPD hochzufrie­den über die Rentenanpa­ssung äußerten, übte die Linksparte­i Kritik. Heil müsse den Rentnern sagen, dass von der Rentenerhö­hung bei einer prognostiz­ierten Inflation von 1,7 Prozent nur rund die Hälfte übrig bleibe, sagte ihr Rentenexpe­rte Matthias Birkwald. Die Präsidenti­n der Rentenvers­icherung, Gundula Roßbach, erklärte: „Mit der Rentenanpa­ssung in diesem Jahr erleben wir seit 2014 eine Steigerung der Renten im Westen von zwölf Prozent und im Osten von über 16 Prozent“. Das liege deutlich über den Preissteig­erungen in diesem Zeitraum.

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