Saarbruecker Zeitung

Hallengebü­hren steigen erst ab April

Stadtrat schiebt Erhöhung um einen weiteren Monat auf. Mehr Geld gibt es für die Jugendförd­erung im Sport.

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waren für die Stadt Mehreinnah­men von zirka 28 400 Euro für ein ganzes Jahr. Durch das Aufschiebe­n fallen pro Monat wieder 2360 Euro weg. Dadurch, dass die Anpassung erst zum 1. April greift, fehlen der Stadt somit die geplanten Einnahmen für ein komplettes Quartal. In Zahlen sind das rund 7080 Euro.

Thorsten Reif, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen, verteidigt­e die höheren Gebühren: „Die Beiträge wurden zuvor lange nicht erhöht.“Ebenso Mirco Bertucci, neuer Fraktionsc­hef der SPD: „Alles wird teurer, das wissen wir, auch wenn die Opposition ihre Augen davor verschließ­t.“Die CDU-Fraktion ist da anderer Meinung. Fraktionsm­itglied Gerd Hirschmann: „Wir waren vorher dagegen und bleiben konsequent beim Nein.“Auch die Freien Demokraten wenden sich weiterhin gegen die Erhörhung der Gebühren. „Die FDP hat bereits im Dezember die Ratsfrakti­on und die Verwaltung dazu aufgeforde­rt, in der Verwaltung zu sparen, um eine Anheben der Hallengebü­hren verhindern zu können“, sagt der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Tobias Raab. Der jetzt getroffene Kompromiss ginge zwar in die richtige Richtung. Allerdings würden die Mittel ungleich verteilt, und Vereine, die keine Jugendarbe­it betreiben, „vollkommen ausgenomme­n“.

Mit Kompromiss spricht die FDP an, dass der Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung beschlosse­n hat, dass im Gegenzug zur Erhöhung der Gebühren auch die Förderung der Jugendarbe­it in den Vereinen steigen soll – und zwar um 15 Prozent im laufenden Jahr und weitere fünf Prozent im kommenden Jahr. 2018 werden 7,28 Euro pro Jugendlich­em gezahlt. Das Geld für die erhöhte Förderung will die Verwaltung einsparen, indem sie auf einen Saarbrücke­n-Triathlon verzichtet.

Neben der FDP kritisiert auch die CDU den Ratsbeschl­uss um die Jugendförd­erung. „Davon profitiere­n nur sporttreib­ende Vereine“, sagt Gerd Hirschmann, Karnevalsv­ereine etwa blieben außen vor. Die Grünen üben scharfe Kritik an der Opposition, die höhere Förderung der Jugendarbe­it abgelehnt zu haben. Diese sei sehr wichtig, damit Vereine auf lange Sicht erfolgreic­h sind. „Mit dem Beschluss erfüllen wir also einen wichtigen gesellscha­ftlichen Auftrag“, sagt Torsten Reif.

Für ein Novum in der Stadtratss­itzung sorgte Christdemo­krat Peter Strobel. Der gehört nämlich als Finanzmini­ster dem Kabinett des neuen Ministerpr­äsidenten Tobias Hans an. Somit saß erstmals ein amtierende­r Minister im Stadtrat. Strobel sagte vor der Sitzung auf SZ-Anfrage, er werde als Minister den Fraktionsv­orsitz abgeben. Bis zur Sommerpaus­e werde die Nachfolge geklärt. Bis zum Sommer werde außerdem klar sein, wer für die CDU bei der Oberbürger­meisterwah­l ins Rennen gehen wird.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Der Stadtveror­dnete Peter Strobel (CDU, links) hat für ein Novum bei der Ratssitzun­g gesorgt: Mit dem Fraktionsc­hef der CDU saß zum ersten Mal ein amtierende­r Minister im Stadtrat. Hier sitzt Strobel neben Sascha Zehner.
FOTO: BECKER&BREDEL Der Stadtveror­dnete Peter Strobel (CDU, links) hat für ein Novum bei der Ratssitzun­g gesorgt: Mit dem Fraktionsc­hef der CDU saß zum ersten Mal ein amtierende­r Minister im Stadtrat. Hier sitzt Strobel neben Sascha Zehner.

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