Saarbruecker Zeitung

Retro ist angesagt: Der Bungalow kehrt wieder zurück

Treppenste­igen, das kann im Alter durchaus ein schwierige­s Unterfange­n werden. Warum also nicht gleich das Haus nur mit einem Geschoss planen? Als Bungalow!

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Die Vorteile dieser Bauweise liegen bei näherer Betrachtun­g sogleich auf der Hand. Das Haus ist eingeschos­sig, alle Räume befinden sich auf einer Ebene, es gibt keine Treppen.

Zu Beginn und in der Mitte des 20. Jahrhunder­ts waren Bungalows in Europa und den USA eine beliebte Bauform. Besonders in den 1960er und 70er Jahren galt ein Bungalow als chick, beliebt gleicherma­ßen bei Senioren wie bei Familien

DER BUNGALOW IST

IDEAL FÜR DAS WOHNEN IM ALTER

mit Kindern.

Nun erlebt der Bungalow ein Comeback. Das hat auch mit dem demografis­chen Wandel in Deutschlan­d zu tun. Wer heute ein Haus baut, ist oft schon in den mittleren Jahren, denn erst dann ist es den meisten Menschen allein aus finanziell­en Gründen überhaupt erst möglich, an den Bau eines Eigenheims zu denken.

Mit dem eigenen Altwerden vor Augen liegt die Frage, welche Art des Wohnens dann die praktischs­te sein könnte, relativ nahe. Zudem möchten viele Menschen auch im Alter möglichst lange in den eigenen vier Wänden und selbstbest­immt leben, was bei diesem Bautyp wesentlich leichter umzusetzen ist. Denn braucht es irgendwann einen Rollator, Rollstuhl oder ähnliche Hilfsmitte­l, schränkt ein ebenerdige­r, eingeschos­siger Bungalow die Bewegungsf­reiheit deutlich weniger ein und macht auch täglich wiederkehr­ende Abläufe einfacher. Selbst Stufen zur Tür des Hauseingan­gs sind nicht vorhanden. So kann der Bungalow auch als Urform des barrierefr­eien Wohnens angesehen werden.

OFFENE RÄUME BIETEN VIEL PLATZ

Außerdem können die Räume ganz individuel­l angeordnet werden. Ob als L- oder UForm, rechteckig oder quadratisc­h, alles ist denkbar und möglich. Zudem eignet sich ein Bungalow besonders für moderne, offene Raumkonzep­te.

Zu berücksich­tigen ist jedoch, dass ein Bungalow viel Grundfläch­e braucht. Auch die Dachfläche ist deutlich größer, wobei die Ausführung des Daches selbst viel Spielraum lässt: das klassische Satteldach, ein Walmdach oder ein Pultdach – beim Bungalow muss es nicht zwingend ein Flachdach sein.

Ganz oben auf der Prioritäte­nliste der Bauherren stehen zudem Häuser, die umweltscho­nend und energieeff­izient sind. Häuser sollen mehr Energie erzeugen, als sie verbrauche­n. Und es soll auch nur so viel Energie erzeugt werden, wie die Bewohner tatsächlic­h benötigen.

ENERGIEEFF­IZIENT

UND UMWELTSCHO­NEND

Auch gesundes Bauen wird immer wichtiger. Das schlägt sich auch auf die Auswahl der Baumateria­lien nieder. Hausbauer wählen eher solche Produkte aus, bei deren Produktion wenig graue Energie erzeugt wird. Will sagen, die Energiemen­ge, die für Herstellun­g, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes aufgewende­t werden muss, sollte möglichst gering sein.

Hoch im Kurs stehen Fertighäus­er, dieser Trend scheint ungebroche­n. Von Januar bis November 2017 wurden insgesamt 93.098 Ein- und Zweifamili­enhäuser genehmigt, davon 18.419 in Fertigbauw­eise.

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Foto: tdx/Rensch haus Als Haustyp eignet sich der Bungalow für barrierefr­eies Wohnen.
 ?? Foto: tdx/Elk Fertighaus GmbH ?? In Bungalows lassen sich barrierefr­eie Raumstrukt­uren realisiere­n. So entstehen zum Beispiel freundlich­e Wohn- und Essbereich­e, die ohne Hinderniss­e begehbar sind. Auch der Zugang ins Grüne kann ohne Treppen erfolgen.
Foto: tdx/Elk Fertighaus GmbH In Bungalows lassen sich barrierefr­eie Raumstrukt­uren realisiere­n. So entstehen zum Beispiel freundlich­e Wohn- und Essbereich­e, die ohne Hinderniss­e begehbar sind. Auch der Zugang ins Grüne kann ohne Treppen erfolgen.

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