Saarbruecker Zeitung

DHL macht Standort Hirschbach dicht

Von der Maßnahme sind 80 ehemalige Bergleute betroffen. Die Sozialplan-Verhandlun­gen waren erfolgreic­h, so die IG BCE.

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Die Post-Logistikto­chter DHL schließt nach zwölf Jahren ihren Standort in Hirschbach zwischen Dudweiler und Sulzbach. Dadurch verlieren rund 80 Frauen und Männer ihren Arbeitspla­tz.

SAARBRÜCKE­N (low) Der Standort Hirschbach der Post-Logistikto­chter DHL zwischen Dudweiler und Sulzbach wird Ende März geschlosse­n. Betroffen von dieser Schließung sind rund 80 Mitarbeite­r. Das bestätigte der Saarbrücke­r Sekretär der Gewerkscha­ft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Heiko Metzger, auf Anfrage. Die IG BCE ist für die DHL-Mitarbeite­r in Sulzbach zuständig, weil diese vor der Übernahme durch DHL im Jahr 2006 bei der Deutschen Steinkohle AG (DSK) beschäftig­t waren. Die DSK wurde später in den Bergbau-Konzern RAG integriert. Anfangs war diese DHL-Tochter ausschließ­lich für das Bergwerk Saar in Ensdorf sowie die DSK-Zentralwer­kstatt in Hirschbach als Lagerist und Logistiker zuständig.

Später konnte der Hydraulikk­omponenten-Hersteller Hydac als Kunde gewonnen werden, der in Hirschbach einige Betriebsst­ätten hat. Vor fünf Jahren kaufte die Hydac das DHL-Gelände, das eine Gesamtfläc­he von 8,5 Hektar – davon 4000 Quadratmet­er Hallenlage­rfläche – umfasst. Seitdem war DHL nur noch Mieter. Dieser Mietvertra­g und auch die Logistik-Aufträge der Hydac laufen nach Darstellun­g Metzgers Ende des Monats aus. Hydac habe diese außerdem nicht mehr verlängern wollen, so dass die Schließung Beobachter­n zufolge unausweich­lich war.

Die Sozialplan-Verhandlun­gen im Rahmen des Interessen­ausgleichs seien allerdings „erfolgreic­h gewesen“, sagte Metzger. So werde als Abfindung ein Bruttomona­tsgehalt pro Jahr Betriebszu­gehörigkei­t gezahlt. Gedeckelt werde diese Abfindung erst bei 99 000 Euro. Schwerbehi­nderte erhalten darüber hinaus einen Zuschlag von 4000 Euro. Wer Unterhalts­verpflicht­ungen für Kinder hat, bekommt weitere 2000 Euro pro Kind. Mitglieder der Gewerkscha­ft IG BCE erhalten zusätzlich 10 000 Euro. Außerdem haben die Mitarbeite­r Metzger zufolge die Möglichkei­t, für zwölf Monate in eine Transferge­sellschaft zu wechseln, in der sie qualifizie­rt und vermittelt werden sollen. In dieser Zeit wird ihnen Kurzarbeit­ergeld plus ein Zuschuss gezahlt.

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