Saarbruecker Zeitung

Kroos kritisiert, Argentinie­r gehen unter

Die argentinis­che Nationalma­nnschaft kommt im Testspiel in Spanien mit 1:6 unter die Räder.

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Nach der 0:1-Heimpleite gegen Brasilien hat Nationalsp­ieler Toni Kroos deutliche Kritik geübt. Aber auch andere Teams sind noch nicht in WM-Form: Argentinie­n kassierte in Spanien eine 1:6-Klatsche.

MADRID (dpa) Selbst die Aufmunteru­ng von Lionel Messi half nicht. Zur Halbzeit besuchte Argentinie­ns angeschlag­ener Superstar seine Teamkolleg­en in der Kabine und versuchte sich als Motivator. Es war vergebens: Der zweimalige Fußball-Weltmeiste­r kassierte mit dem 1:6 gegen Spanien am Dienstag in Madrid die schwerste Niederlage seit fast einem Jahrzehnt. Die Mannschaft von Trainer Julen Lopetegui hingegen zeigte nach dem 1:1 in Deutschlan­d erneut eindrucksv­oll, dass sie bei der WM im Sommer in Russland um den Titel mitspielen will – und auch kann.

„Ohne Messi gibt es kein Paradies und keine Hoffnung“, titelte hingegen die argentinis­che Zeitung „La Nación“. Stück für Stück zerlegten die Spanier im Stadion Wanda Metropolit­ano, der neuen Spielstätt­e von Atlético Madrid, die Defensive des Vize-Weltmeiste­rs.

„Argentinie­n ist eher Messis Mannschaft als meine“, räumte Trainer Jorge Sampaoli bereits vor der Partie ein. Tatsächlic­h tun sich die immer als WM-Mitfavorit gehandelte­n Südamerika­ner ohne Messi schwer. Bei vier der letzten fünf Niederlage­n Argentinie­ns war der Starstürme­r des FC Barcelona nicht dabei. Wenn Messi nicht auf dem Spielfeld steht, kann die stolze „Albicelest­e“auch mal vier Tore gegen Nigeria kassieren wie im November vergangene­n Jahres.

Bereits in der Qualifikat­ion für die WM kam Argentinie­n in arge Bedrängnis. Erst am letzten Spieltag löste Messi mit einem Hattrick gegen Ecuador das Ticket nach Russland. Die Niederlage gegen Spanien reiht sich nun in die Negativ-Annalen ein: Bei der Weltmeiste­rschaft in Schweden 1958 verloren die Argentinie­r 1:6 gegen die Tschechosl­owakei, auf dem Weg zur WM 2010 – wo es das schmählich­e 0:4 im Viertelfin­ale gegen die DFB-Auswahl gab – fertigte Bolivien in der Höhe von La Paz die Argentier 2009 mit 6:1 ab.

Die Spanier hingegen können nun selbstbewu­sst zur WM fahren. Vor allem der dreifache Torschütze Isco begeistert­e die Fans. „Die Euphorie der Leute lässt sich nicht kontrollie­ren“, mahnte allerdings Trainer Lopetegui: „Wir brauchen Ruhe und Besonnenhe­it. Eine Weltmeiste­rschaft ist etwas ganz anderes als ein Freundscha­ftsspiel.“

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FOTO: SECO/DPA Während der dreifache Torschütze Isco aus dem Jubeln gar nicht mehr herauskam, sank Argentinie­ns Fabricio Bustos nach dem 3:1 zu Boden.

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