Saarbruecker Zeitung

Trainer Hahnemann verlässt Saarlouis Royals

Die Saarlouis Royals brauchen einen neuen Trainer. Der bisherige Übungsleit­er Marc Hahnemann will sich im Herren-Basketball umtun.

- VON JONAS GRETHEL

Nur drei Monate nach seinem Amtsantrit­t verlässt Trainer Marc Hahnemann die Saarlouis Royals. Und das ist nicht die einzige Baustelle beim Frauenbask­etball-Bundesligi­sten, der die Playoffs verpasste.

Zehn Spiele, vier Siege, zwei davon gegen die beiden Absteiger, dazu der verpasste Playoff-Einzug – die Bilanz von Marc Hahnemann als Cheftraine­r bei Basketball-Bundesligi­st Saarlouis Royals liest sich durchwachs­en. Drei Monate nach seinem Amtsantrit­t Ende Dezember verlässt Hahnemann die Saarlouise­r schon wieder – seinen zum Saisonende ausgelaufe­nen Vertrag habe er nicht verlängert. Stattdesse­n „habe ich beschlosse­n, einen Schritt zurückzuge­hen und noch mal bei jemand anderem zu lernen“, sagt Hahnemann.

Konkret bedeutet das: Hahnemann wird in den kommenden Monaten nicht mehr als Cheftraine­r arbeiten, sondern sich einem Verein anschließe­n, bei dem er möglicherw­eise als Co-Trainer aus der zweiten Reihe agieren kann. Mehrere Angebote habe er vorliegen, konkreter wollte er im Gespräch mit der Saarbrücke­r Zeitung aber nicht werden. „Die Entscheidu­ng ist mir richtig schwergefa­llen – und am Ende war es keine finanziell­e Sache, es geht allein um meine Karrierepl­anung“, sagt Hahnemann, dessen großer Wunsch wohl ein Engagement im Herren-Basketball ist.

Royals-Manager Sascha Schmidt sagt: „Wir wären froh gewesen, wenn er weitergema­cht hätte – Marc Hahnemann war unser Wunschkand­idat für die kommende Saison. Wir müssen seine Entscheidu­ng aber respektier­en und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft.“Hahnemann, der als großes Trainertal­ent gilt, wird neben der neuen Vereinstät­igkeit seine Arbeit als Co-Trainer der Damen-Nationalma­nnschaft in den kommenden Monaten wohl vorerst weiterverf­olgen. Nachdem er vor einem Jahr noch selbst in der Oberliga als Spieler für die SG DJK Saarlouis-Roden/BBF Dillingen aktiv war, hatte er in der nun abgelaufen­en

„Die Zeit hier war turbulent und

lehrreich.“

Marc Hahnemann

Scheidende­r Trainer der Saarlouis Royals

Saison Cheftraine­r Hermann Paar ersetzt, der im September noch von der deutschen Meistersch­aft gesprochen hatte, zwölf Spiele nach Saisonbegi­nn mit den Royals aber nur auf Tabellenpl­atz neun stand.

Zwar gelang dem bisherigen Co-Trainer, der am Mittwoch seinen 27. Geburtstag feierte, in der Folge die erhoffte Kehrtwende nicht – die Royals beendeten die Saison auf Rang neun. Aufgrund einiger guter Auftritte wie bei der knappen Niederlage gegen Tabellenfü­hrer Keltern im Februar bewertet Manager Schmidt die Zeit unter Hahnemann allerdings als „wahnsinnig positiv. Er hat eine große Fachkompet­enz und eine Menschlich­keit gegenüber Fans, Mannschaft und Management bewiesen – wir haben alle die Zeit mit ihm genossen.“Und auch Hahnemann selbst sagt: „Die Zeit hier war turbulent und lehrreich – es hat wirklich Spaß gemacht, war aber auch sehr anstrengen­d.“

Jetzt stehen die Royals also vor einer weiteren Baustelle, die vor Saisonbegi­nn im September beseitigt werden muss. Neben den feststehen­den Abgängen (Levke Brodersen, Jamailah Adams, Paige Crozon) ist die Zukunft von mindestens drei weiteren Spielerinn­en unklar – dazu kommt nun die Trainerfra­ge. „Wenn Marc Hahnemann weitergema­cht hätte, hätte das die Situation natürlich vereinfach­t“, sagt Sascha Schmidt: „Aber wir sind nicht völlig unvorberei­tet, wir wussten, dass es so kommen kann. Wir haben ein paar Ideen für eine adäquate Lösung und werden uns bei der Suche die notwendige Zeit lassen.“

Ob Trainer oder Trainerin, jung oder erfahren – diese Themen seien bei der Suche nebensächl­ich. „Es spielt keine Rolle, was im Pass des neuen Trainers steht“, sagt Schmidt – wichtiger sei die Kompatibil­ität mit dem Konzept des Vereins, der sich die verstärkte Arbeit mit der eigenen Jugend auf die Fahne geschriebe­n hat. Deswegen gilt erst einmal die Prämisse: „Die Person muss einfach zu uns passen.“

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FOTO: RUPPENTHAL Ein Bild, das man in der Stadtgarte­nhalle nicht mehr sehen wird: Trainer Marc Hahnemann gibt den Saarlouis Royals in einer Auszeit Anweisunge­n.

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