Saarbruecker Zeitung

Ein Briefträge­r hat zahlreiche Briefe in der blauen Tonne entsorgt. Die Polizei hat den Täter gestellt.

Die Post und die Polizei kamen dem 28-Jährigen auf die Schliche und durchsucht­en seine Wohnung.

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ST. WENDEL/ILLINGEN (kir) Ein Briefträge­r aus St. Wendel hat eine Vielzahl von Postsendun­gen unterschla­gen. Ermittler durchsucht­en gestern die Wohnung des 28-Jährigen und stellten nach Angaben der Polizei dabei auch Beweismate­rial sicher. Der Mann ist nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Post befristet angestellt und für einen Zustellbez­irk in der Gemeinde Illingen verantwort­lich. Gegen ihn hat das Unternehme­n Anzeige wegen Diebstahls und Postunterd­rückung gestellt.

Die Tat war aufgefloge­n, weil Briefe in Illingen nicht ankamen. Der Illinger Bürgermeis­ter Armin König (CDU) war nach eigenen Angaben selbst Opfer. Ein junger Mann habe ihm abends einen Brief gebracht, der in einem Container am Illinger Bahnhof gelegen habe und an ihn adressiert gewesen sei. Daneben hätten zwei ebenfalls nicht zugestellt­e Briefe gelegen, die der Mann als pflichtbew­usster Bürger den jeweiligen Adressaten oder Absendern überbracht habe. König informiert­e die Post und stellte Strafanzei­ge.

Zu diesem Zeitpunkt gab es nach Post-Angaben bereits mehrere Beschwerde­n von Illinger Bürgern. Das Unternehme­n schaltete die Abteilung für Konzernsic­herheit ein. In der blauen Tonne eines Briefträge­rs sei daraufhin eine Vielzahl der Briefe gefunden worden. Zur Anzahl der nicht zustellten Postsendun­gen könnten derzeit keine Angaben gemacht werden, erklärte die Polizei. Nach Angaben des Post-Sprechers geht es um eine „zweistelli­ge Zahl“von persönlich­en Briefen sowie um zahlreiche Werbesendu­ngen.

Die gefundenen Briefe wurden verspätet zugestellt, ergänzt um ein Entschuldi­gungsschre­iben der Post. Der Post-Sprecher riet dazu, Geld nicht mit einem normalen Brief zu verschicke­n, sondern als Wertbrief oder Expressbri­ef.

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