Mutmaßliche Internet-Betrüger verhaftet
Miteinem falschen Online-Warenhaus sollen die Männermehrals eine halbe Million Euro erbeutethaben.
TROISDORF (dpa) Betreiber eines sogenannten Online-Fake-Shops sollen bundesweit über 2000 Opfer um mehr als eine Million Euro betrogen haben. Vier Männer im Alter zwischen 38 und 53 Jahren seien verhaftet worden, erklärte ein Polizeisprecher in Siegburg. Weil die Firma der Männer in Troisdorf bei Bonn angemeldet war, sind dort seit vergangenem Sommer hunderte Strafanzeigen aus dem gesamten Bundesgebiet eingegangen.
Bei einem Fake-Shop handelt es sich um einen gefälschten OnlineDienst, bei dem bestellte und in Vorkasse bezahlte Ware nicht ausgeliefert wird. Auf der betrügerischen Webseite seien Elektronikartikel wie Smartphones und Tablets mit einem Rabatt von bis zu 25 Prozent angeboten worden. „Anfangs wurden Waren geliefert, um an gute Bewertungen zu kommen. Dafür haben die Täter sogar draufgezahlt, denn die haben sie selbst im Einzelhandel gekauft“, so ein Sprecher der Polizei.
Fast 800 Strafanzeigen mit einer Schadenssumme von über 300 000 Euro waren bei der Polizei eingegangen. Im Zuge der Ermittlungen seien mehr als 2000 Zahlungseingänge zum Vorschein gekommen, für die keine Ware geliefert worden sei.
Die Betreiber der Plattform seien sehr überlegt vorgegangen – alle in den Gewerbeanmeldungen angegeben Personalien seien gefälscht gewesen. Dazu hätten die Täter gefälschte Pässe und falsche Identitäten verwendet.
Vor einer Woche habe die Polizei dann unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Bonn zugeschlagen. Zeitgleich seien in den frühen Morgenstunden neun Wohnungen durchsucht worden – acht davon in Köln. Dabei seien die vier mutmaßlichen Haupttäter festgenommen worden.
Mehr als 80 Smartphones, Tablets, Computer und Datenträger seien als Beweismittel beschlagnahmt worden. Ein Auto im Wert von rund 35 000 Euro wurde ebenfalls sichergestellt. Zeitgleich seien die mehr als 60 Privatkonten der Beschuldigten gepfändet worden. Ihnen wird schwerer bandenmäßiger Betrug in mindestens 781 Fällen vorgeworfen.
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