Saarbruecker Zeitung

Die Silber-Jubilarin vom Winterberg

Seit 1993 leitet Susann Breßlein die größte kommunale Klinik im Land. Seither hat sie dort viel verändert. Ein Rückblick.

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SAARBRÜCKE­N (red) Die Geschäftsf­ührerin des Klinikums Saarbrücke­n, Susann Breßlein, hat am 1. April ein besonderes Jubiläum. Seit einem Vierteljah­rhundert leitet sie die Geschicke der größten kommunalen Klinik im Saarland. Unter ihrer Ägide entwickelt­e sich ein Verbund

Susann Breßlein mit den Tochterges­ellschafte­n Saarbrücke­r Pflege gGmbH (1996) und Klinikserv­ice Saarbrücke­n GmbH (1999) sowie diversen Beteiligun­gsgesellsc­haften und Kooperatio­nen. Die Pressestel­le des Krankenhau­ses fasste Bressleins Werdegang zusammen. Demnach trat die junge Krankenhau­smanagerin 1993 in Saarbrücke­n mit dem Ziel an, die Wirtschaft­lichkeit der damaligen Winterberg­kliniken zu sichern und dabei die Menschen – Beschäftig­te und Patienten -– nicht aus dem Blick zu verlieren. Die promoviert­e Volkswirti­n sieht sich als eine Kämpferin im Interesse des Klinikums Saarbrücke­n, der Beschäftig­ten und der Patienten.

Sie freut sich, wenn sich zufriedene Patienten für die gute ärztliche und pflegerisc­he Betreuung bedanken. „Im Klinikum Saarbrücke­n arbeiten Menschen, die unendlich viel Energie, Können und Herzblut in ihre Arbeit stecken.“Sie sagt, es mache sie stolz, wenn sich Mitarbeite­r am Ende ihres Berufslebe­ns bei ihr bedanken, dass sie fürs Klinikum arbeiten durften.

Das Klinikum verknüpft die Ära Breßlein mit Neuerungen, „die auch bundesweit Beachtung fanden“. Und Breßlein stellte beim organisato­rischen Umbau des Hauses wichtige Weichen: Die Hauptfacha­bteilungen Neurochiru­rgie (2002) und Gefäßchiru­rgie (2009) entstanden. Eine bessere Verzahnung in der Versorgung von Patienten sollte die Zentrale Notaufnahm­e sowie das Untersuchu­ngs- und Behandlung­szentrum bringen.

Auch an und in den Bauten auf dem Winterberg selbst hat sich in der Zeit Breßleins viel getan: Gab es in den 1990er Jahren sogar noch ein Sechs-Bett-Zimmer, stehen den Patienten heute überwiegen­d ZweiBett-Zimmer mit Dusche und WC zur Verfügung. Für Selbstzahl­er und Privatpati­enten richtete das Klinikum sogenannte Wahlleistu­ngsstation­en ein.

Nach dem Bau des neuen OP-Trakts im Jahr 2006 werden die beiden Intensivst­ationen saniert und neu gestaltet. Und das Perinatalz­entrum mit seiner Wand-an-Wand-Versorgung gilt bei seiner Inbetriebn­ahme bundesweit als beispielha­ft. Eigentlich wollte die promoviert­e Volkswirti­n als Journalist­in in Krisengebi­eten arbeiten. Gelandet ist die gebürtige Hamburgeri­n dann in einem anderen „Krisengebi­et“, dem Krankenhau­swesen. Am Ende ihrer Zeit als wissenscha­ftliche Assistenti­n an der Saar-Uni hatte sie sich auf eine Anzeige beworben, in der das Evangelisc­he Krankenhau­s in Zweibrücke­n eine neue Verwaltung­sdirektori­n suchte.

Zwar seien die Klinik-Oberen damals irritiert gewesen, dass sich eine 27-Jährige Berufsanfä­ngerin auf eine solche Stelle bewirbt, erinnert sich Breßlein. Aber sie hat die Stelle bekommen und blieb rund acht Jahre, bis sie 1993 auf den Winterberg wechselte.

Als sie sich in Saarbrücke­n in der damaligen Stadtpress­ekonferenz vorstellte, sagte sie: „Ich habe in Zweibrücke­n Krankenhau­s von der Pike auf gelernt.“

„Ich habe in Zweibrücke­n Krankenhau­s von der Pike auf gelernt.“

Klinik-Geschäftsf­ührerin

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FOTO: KLINIKUM SAARBRÜCKE­N/IRIS MAURER Susann Breßlein meisterte viele Herausford­erungen, seit sie das Klinikum leitet.

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