Ein Dankeschön Euch allen, die Ihr für uns kellnert
Nein, es klappt nicht immer alles in Saarbrücker Kneipen und Restaurants. Dennoch ist es an der Zeit, sich vor all denen, die uns freundlich, engagiert und kompetent Speisen und Getränke servieren, zu verbeugen.
Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht. So klang mal (und klingt vermutlich noch immer) ein Zeichenspiel für Kinder. Für die ambitionierteren Zeichner ging es weiter, zum Beispiel so: Haare kommen oben dran, Ohren, dass er hören kann. Hals und Bauch, hat er auch, hier die Arme, dort die Beine, fix und fertig ist der Kleine.
Der Kinderkram ist erwachsen geworden. Vor ein paar Tagen hat mir mal wieder eine junge Frau ein Mondgesicht gemalt und es mit ein paar zusätzlichen Strichen zur Sonne gemacht. „Danke!“hat sie daneben geschrieben. Klingt romantisch? Nein, ganz und gar nicht. Ich habe nur einen Kaffee getrunken. Und die junge Frau hat ihn serviert. Wie die Quittung dazu, auf der sie gezeichnet hat.
Vermutlich hatte irgendein Gastronomieberater die Idee, die schöden Computerkassenzettel etwas aufzuhübschen und dem Gast so zu vermitteln: Wir sind Menschen, auch wenn wir ihnen nun einen maschinell erstellten Bon hinlegen. Nette Idee.
Wobei meine Lieblingskellner Phil und Sebastian und mein LieblingsBar-Besitzer Ralph solchen Firlefanz nie machen würden. Und dennoch fühle ich mich bei ihnen wohl. Wie bei fast allen Frauen und Männern, die in unserer Stadt Kaffee, Tee, Bier, Wein, harte Sachen und etwas zu essen servieren. Und oft wundere ich mich, wie die so nett sein können, wo der Job doch ziemlich anstrengend, die Arbeitszeit gewöhnungsbedürftig, die Bezahlung nicht immer die beste ist und manche Gäste sich aufführen, als seien sie die Herren der Welt.
Eigentlich müssten wir Gäste also auf all die Quittungen „Dankeschön!“schreiben – und entsprechendes Trinkgeld dazulegen.