Saarbruecker Zeitung

„Ich bin voller Vorfreude und Nervosität“

Am Ostersonnt­ag moderiert der Staatsthea­ter-Neuling Michael Wischniows­ki seine erste Late-NightShow in der Sparte 4.

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

Michael Wischniows­ki ist selbst gespannt, was das wird. „Ich bin aufgeregt, voller Vorfreude und Nervosität“, gesteht der junge Schauspiel­er sehr sympathisc­h, wenige Tage bevor er seine erste LateNight-Show in Saarbrücke­n moderieren wird.

Michael Wischniows­ki ist einer von den „Neuen“am Saarländis­chen Staatsthea­ter. In Coburg geboren und in Hamburg aufgewachs­en entschied sich Michael Wischniows­ki, der aus einer polnischen Familie stammt, nach der Schule, Schauspiel zu studieren.

„Es war eine Wahnsinnse­ntscheidun­g“, sagt er lachend. Ausschlagg­ebend sei eine Aufführung im Schultheat­er gewesen. „Wir hatten „Das Fest“gespielt. Das war eine bereichern­de Erfahrung“, erzählt er. Und schon da merkte er, „das Stehen vor dem Publikum machte mir unheimlich viel Spaß“.

Zehnmal bewarb er sich daher nach der Schule für ein Schauspiel­studium, erst dann hat es geklappt – das allerdings an der renommiert­en Folkwang-Schule in Essen, wo er im Jahr 2013 sein Studium aufnahm. Nach seinem Abschluss im letzten Jahr nahm er am zentralen Vorspreche­n in München teil, wo er von Chefdramat­urg Horst Busch zu einem Vorspreche­n nach Saarbrücke­n eingeladen wurde. „Und seit August bin ich hier“, berichtet er.

Saarbrücke­n gefällt ihm gut, er fühlt sich wohl hier, kennt schon die verschiede­nen Ausgehmögl­ichkeiten der Stadt. Das Saarbrücke­r Publikum hat Michael Wischniows­ki bereits in der Produktion „Der große Preis“in der Sparte 4 gesehen, ein quirliger Liederaben­d, in dem er einen jungen Italiener spielt, „mit Anleihen von Han Solo und den Space Cowboys“, erzählt er lachend. In dieser Rolle singt er auch, denn Michael Wischniows­ki singt gerne. „Ich hatte schon vor dem Studium und währenddes­sen eine Gesangsaus­bildung“, berichtet er, und dass er in seiner Freizeit gerne rappt.

Als Moderator hat er auch schon auf der Bühne gestanden, als er sich während seiner Schulzeit in der Jugendarbe­it engagierte, und dort häufiger Veranstalt­ungen und Spielshows leitete. All das wird ihm zugutekomm­en, wenn er am Ostersonnt­ag seine erste Late-Night-Show in der Sparte 4 moderiert. „Dieses Format war mein Wunsch. Ich hatte das Bedürfnis, neben der klassische­n Schauspiel­erei noch was Anderes zu machen. Und die Sparte 4 ist der ideale Ort dafür“, erläutert er. Daher hat er mit der Leitung geklärt, dass er dieses Format entwickeln darf, ein weiterer Late-Night-Abend ist bereits für den 2. Juni geplant.

„Ich habe viel Freiraum, viel Narrenfrei­heit“, sagt er lachend. Bei seiner Show will sich Michael Wischniows­ki an den klassische­n Late-Night-Formaten orientiere­n.

„Diese Shows von Jimmy Kimmel oder Jimmy Fallon bestehen aus Blöcken, die untereinan­der austauschb­ar sind. So will ich das auch machen“, sagt er. „Es soll etwas Neues werden, aber etwas mit Wiedererke­nnungswert.“

Wenn man ihn nach seinen deutschen Vorbildern fragt, dann will er am ehesten das Neo Magazin Royale zitieren. Auch Michael Wischniows­ki wird in seiner Late-NightShow jeweils einen Gast vorstellen, einen Kollegen aus dem Ensemble. Dazu soll dann noch ein künstleris­cher Beitrag erfolgen.

„Das kann wechseln, mal eine Band oder einen Musiker, dann auch mal einen Poetry Slammer“, erklärt er. In seiner ersten Show am Ostersonnt­ag wird Michael Wischniows­ki Juliane Lang und die Band „Mushroom People“zu Gast haben.

„Es soll in einer Wohnzimmer-Atmosphäre stattfinde­n. Und ich werde auch einen Schreibtis­ch auf der Bühne haben“, sagt er. Und dann erzählt er noch lachend, dass auch er einen dunklen Anzug wie Jan Böhmermann vom Neo Magazin Royale tragen wird. „Das ist ein Muss“.

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FOTO: MARTIN KAUFHOLD Michael Wischniows­ki gehört zu den Neuen am Staatsthea­ter in Saarbrücke­n.

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