Saarbruecker Zeitung

Trotz des wichtigen 3:0-Sieges beim TSV Stadtallen­dorf plagen den 1. FC Saarbrücke­n Sorgen.

Trotz des 3:0 in Stadtallen­dorf hat der FCS Sorgen: die Sanktionen im Saarlandpo­kal und Marco Kehl-Gomez’ Verletzung.

- VON PATRIC CORDIER

Der 3:0 (1:0)-Erfolg des 1. FC Saarbrücke­n bei Eintracht Stadtallen­dorf war am Dienstagab­end fast nebensächl­ich. Dabei hatte der Spitzenrei­ter der Fußball-Regionalli­ga Südwest mit einer sehr ordentlich­en Leistung einen weiteren Schritt in Richtung Titelgewin­n gemacht und eventuell aufkeimend­e Selbstzwei­fel nach der 0:1-Heimpleite gegen die TuS Koblenz gleich wieder beendet.

Zu sehr beherrscht­e das Urteil des Saarländis­chen Fußball-Verbandes und der vom Verein eingelegte Einspruch die Themenlage. 5000 Euro Geldstrafe, personalis­ierte Tickets, Verbot von Fahnen und Fanutensil­ien, Androhung des Ausschluss­es bei weiteren Vergehen – fast alles Strafen, die neben der Minderheit der Chaoten vor allem die Mehrheit der FCS-Fans treffen würden. „Der DFB hat sich zuletzt immer wieder gegen Kollektivs­trafen ausgesproc­hen“, sagte FCS-Vizepräsid­ent Dieter Ferner, „das ist auch richtig so. Aber wie sollen die Vereine der wirklichen Täter habhaft werden?“ Ferner hofft, dass die Ermittlung­en der Polizei und die bei den Pyro-Exzessen während des Saarlandpo­kal-Viertelfin­ales im Homburger Waldstadio­n gemachten Videoaufna­hmen zu Ergebnisse­n führen.

Das Präsidium ist sich einig: Die Grenze des Erträglich­en ist überschrit­ten. Präsident Hartmut Ostermann soll intern schon von langjährig­en Stadionver­boten und sogar Regressfor­derungen gegen überführte Zündler und Gewalttäte­r gesprochen haben. Dass auch der Verein bestraft werden muss, steht außerhalb jeder Diskussion. Dass er nicht alleine verantwort­lich ist, allerdings auch. Der unzureiche­nde Ordnungsdi­enst der Heimclubs blieb sowohl in Homburg als auch beim letzten Pokal-Eklat des FCS 2015 in Wiesbach (damals soll ein Schiedsric­hter geschlagen worden sein) ungeahndet. Der FCS hatte bislang bei den meisten Auftritten im Saarlandpo­kal auf seinen Teil der Einnahmen verzichtet, die kleineren Clubs damit unterstütz­t. Zumal die FCS-Fans fast ausschließ­lich nur für vermehrten Umsatz und nicht für vermehrte Probleme sorgten.

Zurück zum Sportliche­n: Nach dem Sieg beim sympathisc­hen Aufsteiger durch Tore von Markus Mendler (43. Minute), Tobias Jänicke (54.) und Marlon Krause (Foulelfmet­er, 90.), sorgten die Verletzten für weitere Themen. Mendler musste in der Schlusspha­se wegen einer Risswunde

„Wie sollen die Vereine der wirklichen Täter habhaft werden?“

Dieter Ferner Vizepräsid­ent des 1. FC Saarbrücke­n

auf dem Spann raus, er wurde mit zwei Stichen genäht und ist für das Spitzenspi­el am Ostersamst­ag zuhause gegen Waldhof Mannheim (15 Uhr, live auf Sport1) fraglich. Schlimmer erwischte es Marco Kehl-Gomez. Der erneute Muskelfase­rriss am linken Oberschenk­el ärgerte die sportliche Leitung. „Gleiches Bein, fast genau an der gleichen Stelle“, sagte Sportdirek­tor Marcus Mann kopfschütt­elnd. Trainer Dirk Lottner klagte über den Übereifer des Spielers und die eigene Entscheidu­ng. „Marco war am Wochenende schon enttäuscht, dass er nicht im Kader war. Vielleicht hätte ich konsequent­er sein sollen und sagen, du wartest noch eine Woche.“Jetzt muss Kehl-Gomez wieder mindestens vier Wochen warten.

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Bitter: Hat sich Marco Kehl-Gomez (rechts), hier mit FCS-Physiother­apeut Paolo da Palma, zu früh zu viel zugemutet? Nach seinem gerade verheilten Muskelfase­rriss zog er sich in Stadtallen­dorf gleich den nächsten zu.

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