Saarbruecker Zeitung

Im Bundesliga-Heimkampf gegen Cottbus will die TG Saar wieder in die Erfolgsspu­r zurück.

Turn-Bundesligi­st TG Saar will an diesem Samstag beim Heimkampf gegen Cottbus zurück in die Erfolgsspu­r.

- VON ROLAND SCHMIDT

Beide Weltstars fehlen, mehrere Turner sind angeschlag­en, der Tabellenpl­atz könnte besser sein. Doch davon lässt sich die TG Saar vor dem Heimkampf gegen den SC Cottbus nicht aus der Ruhe bringen. Mit gesundem Optimismus will der deutsche Vizemeiste­r an diesem Samstag um 18 Uhr in der Kreissport­halle Dillingen den zweiten Sieg in der Deutschen Turnliga (DTL) einfahren – und die Schlappe bei der KTV Obere Lahn vergessen machen.

„Ein Spaziergan­g wird das nicht“, sagt Thorsten Michels. Doch die Vorgabe des TG-Vorsitzend­en ist klar: „Wir belegen nach dem Heimsieg gegen Stuttgart und der Auswärtsni­ederlage Rang vier und müssen schauen, dass wir zurück in die Erfolgsspu­r finden.“Mit komplettem Kader wäre das kein Problem, doch die Riege von Trainer Viktor Schweizer ist stark ausgedünnt. Und mit Oleg Wernjajew fehlt ihr bester Mann. Der Barren-Olympiasie­ger von Rio wird nach seinen Schulterun­d Fußoperati­onen in dieser Saison kaum noch eingreifen. Ersatzmann Nikita Nagornyy wäre ein ebenbürtig­er Ersatz. Dies zeigte der frühere Doppel-Europameis­ter am Boden und Sprung bei der grandiosen Heimpremie­re gegen Stuttgart und zuletzt beim Weltcup in Birmingham, wo er mit 84,731 Punkten Silber gewann. Dumm nur, dass der russische Verband seine Spitzentur­ner im Frühjahr nur für internatio­nale Einsätze freigibt.

Die Ausländerp­osition bei der TG Saar wird nun Landsmann Daniiel Kazachkov übernehmen. „Daniiel wird Mehrkampf turnen – turnen müssen, weil sich Neuzugang Petro Pakhnyuk beim DTB-Pokal in Stuttgart gerade einen Bänderabri­ss zugezogen hat“, seufzt Michels. Und da die Brüder Tobias und Philipp Matzke ebenfalls angeschlag­en sind, muss die Verantwort­ung auf wenige Schultern verteilt werden.

Der derzeit stärkste TG-Turner ist Waldemar Eichorn. Das 31 Jahre alte Mehrkampf-Ass belegt in der DTL-Top-Scorer-Liste aktuell Rang drei und begeistert mit schwierige­n Übungen. „Der Junge ist in TopForm. Er holzt nicht mehr so rein wie früher, sondern taxiert genau, was er bringen muss“, schwärmt Michels. Felix Remuta trat im Nationalte­am beim DTB-Pokal an und davor beim Weltcup in Doha. „In der Bundesliga turnt Felix solide, aber da ist Luft nach oben“, sagt Michels. Internatio­nale Einsätze, der Umzug an den Olympiastü­tzpunkt in Stuttgart, ein Trainerwec­hsel – an diese Veränderun­gen müsse sich der 20 Jahre alte Bayer erst gewöhnen.

In aufsteigen­der Form präsentier­t sich Luca Ehrmantrau­t, der seinen Trainingsr­ückstand aufgeholt hat. Dies gilt auch für Dschamal Mergen und Ivan Bykov. Altmeister Eugen Spiridonov bereitet sich auf den Einsatz an mehreren Geräten vor. Sergeij Charkov könnte bei seiner Heimpremie­re einen Rekord knacken und mit 47 Jahren ältester Athlet in der 50-jährigen DTL-Geschichte werden. Wichtiger wäre dem Ex-Olympiasie­ger ein Sieg seiner TG Saar. Doch Cottbus (nach dem Auftakterf­olg gegen den KTT Heilbronn Dritter) wird sich dagegen stemmen. Ziel der Lausitzer ist es, nach sechs Jahren Abstinenz endlich wieder beim Endturnier der besten vier Teams mitzumisch­en.

Klar ist: Das Potenzial ist beim Rekordmeis­ter vorhanden. Das weiß auch Thorsten Michels: „Wenn wir wieder um den Titel kämpfen wollen, darf uns in dieser schwierige­n Saison kein weiterer Ausrutsche­r passieren. Wir müssen uns am Samstag voll reinknien.“

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FOTO: IMAGO Neuzugang Petro Pakhnyuk zog sich beim DTB-Pokal in Stuttgart einen Bänderriss zu und wird der TG Saar vorläufig fehlen.

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