Saarbruecker Zeitung

19 Olympia-Eishelden sind noch im Rennen um den Titel

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt Stefan Regel

KÖLN (sid) Beim Wiedersehe­n der Olympia-Helden gibt es kein Pardon. „In den Playoffs kennt man keine Freunde mehr“, sagt Eishockey-Nationalsp­ieler Dominik Kahun. 32 Tage nach dem gemeinsame­n Erfolg kämpfen 19 Silbermeda­illengewin­ner von Pyeongchan­g im Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegeneinan­der – gleich 13 von ihnen im Duell des Titelverte­idigers Red Bull München gegen Adler Mannheim.

„Natürlich hat Olympia noch einmal enger zusammenge­schweißt. Es war eine unglaublic­h intensive Zeit“, sagt Münchens Stürmer Frank Mauer, „aber jetzt spielen wir für die Vereine, das ist das Tagesgesch­äft. Da spielt man auf dem Eis hart, aber danach gibt man sich die Hand.“Denn alle im Rennen um die 98. deutsche Meistersch­aft verblieben­en Olympia-Teilnehmer haben dasselbe Ziel: Sie wollen noch mehr Silber gewinnen.

Topfavorit auf den silbernen DEL-Meisterpok­al sind vor dem Halbfinals­tart am Donnerstag (19.30 Uhr) die Münchner um Kahun und Mauer. Der Titelverte­idiger stellte mit sieben Spielern nicht nur das größte Olympia-Kontingent, sondern bietet mit dem höchsten Etat der Liga (12,5 Millionen Euro) auch sonst Exquisites auf und neben dem Eis: Topscorer Keith Aucoin wurde als Spieler des Jahres ausgezeich­net, Ex-Nationalsp­ieler Michael Wolf ist mit 37 Jahren nach seinen drei Treffern im Viertelfin­ale gegen die Fischtown Pinguins Bremerhave­n DEL-Rekordtors­chütze vor dem Nürnberger Patrick Reimer. Und an der Bande strebt Don Jackson, der erfolgreic­hste Trainer der DEL-Geschichte, seinen achten Titel an.

Bei Gegner Mannheim stehen sechs Olympia-Helden auf dem Eis, darunter Kapitän Marcel Goc. Im Viertelfin­ale glänzte aber vor allem einer, der in Pyeongchan­g nicht eine Minute zum Einsatz kam: Torwart Dennis Endras. Stürmer Matthias Plachta meinte selbstbewu­sst: „München muss man sowieso in den Playoffs schlagen, wenn man Meister werden will.“

Nach elf Jahren endlich wieder ins Finale wollen die Nürnberg Ice Tigers. „Wir wollen den nächsten Schritt gehen“, sagte Torjäger Reimer, der mit den Franken in den vergangene­n beiden Spielzeit im Halbfinale gescheiter­t war. Um sich gegen den Hauptrunde­nzweiten Eisbären Berlin durchzuset­zen, brauchen die Nürnberger auch wieder Reimers Tore. Seit seinem Siegtreffe­r in der Verlängeru­ng im Olympia-Viertelfin­ale gegen Weltmeiste­r Schweden hat der 35-Jährige den Puck nicht mehr über die Linie gebracht.

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