Saarbruecker Zeitung

Bürgerinit­iative setzt sich gegen Stadt durch

Eine Veranstalt­ung von „Sulzbach wehrt sich“darf stattfinde­n. Bürgermeis­ter Michael Adam kündigt Beschwerde an.

- Produktion dieser Seite: Martin Rolshausen, Nina Drokur, Marcus Kalmes

vom Donnerstag, 29. März, bestätigte auf Anfrage der Sprecher der somit erfolgreic­hen Bürgerbewe­gung, Alexander Flätgen. Damit kann der von seiner Initiative organisier­te Vortragsab­end, wie er ihn ankündigt, stattfinde­n – sollte es nicht doch noch zu einem anderslaut­enden Entscheid einer höheren Gerichtsin­stanz kommen.

Sulzbachs Bürgermeis­ter Michael Adam (CDU) war rechtlich gegen die geplante Veranstalt­ung vorgegange­n. Er hatte einen Anwalt eingeschal­tet, weil er sich arglistig getäuscht fühlte. Demnach habe Flätgen bei der Anmeldung im Februar unter falschen Voraussetz­ungen den Antrag gestellt, den städtische­n Veranstalt­ungssaal zu nutzen. Er habe verschwieg­en, dass eine Band, nach Adams Schilderun­gen „aus der rechtsradi­kalen Hooligan-Szene“, ebenfalls auftreten soll.

Flätgen widerspric­ht. Er habe von Anfang an klar gemacht, dass auch „Balladen“geplant seien. Bei der Gruppe handelt es sich um die Bremer Formation „Kategorie C“, die bereits mehrmals im Verfassung­sschutzber­icht der Hansestadt aufgeführt wurde. Zudem im Salzbrunne­nhaus erwartet: eine Sprecherin aus Österreich, die über angebliche Angriffe auf Frauen berichtet, die fast ausschließ­lich von Männern arabischer Herkunft begangen worden sein sollen.

„Sulzbach wehrt sich“erhält unter anderem Zuspruch von der NPD. Die Bürgerinit­iative ist Gegner einer in Sulzbach geplanten Moschee in der alten Post.

Wie es in dem der SZ vorliegend­en Gerichtsbe­schluss heißt, muss die Stadt Sulzbach „im Wege einstweili­ger Anordnung“der Bürgerinit­iative das Salzbrunne­nhaus für die „politische Vortragsve­ranstaltun­g mit musikalisc­hem Rahmenprog­ramm“überlassen. Allerdings hat Flätgen Sulzbachs Bürgermeis­ter Adam „die dabei zu spielenden Lieder vorab“vorzulegen. Eine Gefahr, dass es zu Ordnungswi­drigkeiten durch die Nutzung kommen könnte, sahen die Richter nicht, heißt es unter anderem in der Begründung.

Nach Medienberi­chten will die Stadt Sulzbach Beschwerde gegen den Entscheid beim Oberverwal­tungsgeric­ht einreichen, um die Veranstalt­ung doch noch zu verhindern. Sie ist am kommenden Freitag, 6. April, vorgesehen.

Unterdesse­n kündigt das Aktionsbün­dnis „Bunt statt braun“am Veranstalt­ungstag eine Protest-Aktion an. Zwischen 18 Uhr und 21 Uhr soll es eine Mahnwache geben. „Bunt statt braun“gehören nach eigenen Angaben an die 50 Organisati­onen an – darunter Kirchen, Parteien und Gewerkscha­ften.

Das Aktionsbün­dnis „Bunt statt braun“hat am Veranstalt­ungstag Protest angekündig­t. Zwischen 18 und 21 Uhr soll es eine Mahnwache

geben.

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FOTO: ZIMMERMANN Am 22. Juli 2017 traten Alexander Flätgen (links) als Sprecher der Bürgerinit­iative „Sulzbach wehrt sich“und Edwin Wagensveld auf.
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