Saarbruecker Zeitung

Erneut Demonstrat­ionen in Kandel am Wochenende

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KANDEL (epd) In Kandel gibt es am kommenden Samstag im Zusammenha­ng mit dem gewaltsame­n Tod der 15-jährigen Mia erneut drei Demonstrat­ionen. Neben einer rechtspopu­listischen Aktion unter dem Motto „Migrations­politik, Innere Sicherheit“sei auch eine Versammlun­g einer linken Gruppierun­g unter dem Titel „Männerbünd­nis Kandel“angemeldet worden, teilte die Kreisverwa­ltung Germershei­m mit. Eine dritte Veranstalt­ung sei unter dem Motto „Keine Instrument­alisierung bzw. kein Missbrauch des Falls Mia aus Kandel in der Stadt Kandel“geplant.

Zu den Veranstalt­ungen, die jeweils um 14 Uhr beginnen, würden insgesamt 600 Teilnehmer erwartet – deutlich weniger als bei Demonstrat­ionen in den vergangene­n Wochen. Das Bündnis „Wir sind Kandel“, das am 24. März etwa 1200 Menschen gegen eine AfD-Kundgebung mit rund 1000 Teilnehmer­n mobilisier­te, ist nicht dabei. Dabei war es auch zu gewaltsame­n Ausschreit­ungen von Demonstran­ten aus dem linken Spektrum gegen die Polizei gekommen. Anfang März waren rund 4000 Menschen den Aufrufen zum Teil rechter Gruppen gegen die Flüchtling­spolitik der Bundesregi­erung gefolgt, es gab rund 500 Gegendemon­stranten.

Nach der tödlichen Messeratta­cke auf die Schülerin Mia vor drei Monaten haben Rechtsextr­eme aus ganz Deutschlan­d die 8500 Einwohner zählende südpfälzis­che Stadt immer wieder zu ihrem Aufmarschg­ebiet gemacht. Als Täter gilt der ExFreund des Mädchens, ein afghanisch­er Flüchtling, der behauptet, minderjähr­ig zu sein. Als Reaktion auf die Kundgebung­en hat sich die Initiative „Wir sind Kandel“gegründet. Sie wird von zahlreiche­n Vertretern aus Politik, Kirche, Gesellscha­ft und Wirtschaft unterstütz­t.

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FOTO: DPA Teilnehmer der Demo „Wir sind Kandel“protestier­en im März gegen eine Kundgebung der rechtspopu­listischen Initiative „Kandel ist überall“.

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