Saarbruecker Zeitung

Hannovers Blick geht nach unten

Der Bundesligi­st ist nach fünf Niederlage­n in Serie in den Abstiegska­mpf gerutscht.

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert Stefan Regel

HANNOVER (sid) Prägnanter als Kapitän Pirmin Schwegler kann man es kaum formuliere­n. „Wir sind ein bisschen im freien Fall und suchen noch den Fallschirm“, sagt der Schweizer vor dem Bundesliga-Nordderby seines Vereins Hannover 96 gegen Werder Bremen heute (20.30 Uhr/Eurosport-Player). Den Schirm finden und sofort die Reißleine ziehen – das ist dringend geboten. Ansonsten ist der Abstiegska­mpf zurück in der niedersäch­sischen Landeshaup­tstadt.

Nach fünf Niederlage­n in Serie und dem Sturz auf den 13. Tabellenpl­atz werden die Anhänger langsam nervös, auch Edelfan Nicolas Kiefer. „Es sind nur noch sechs Punkte zum Relegation­splatz. Es wird passieren, dass Hannover noch in den Abstiegska­mpf hineinruts­cht. In der momentanen Verfassung wäre gegen Bremen ein Unentschie­den für uns schon super“, sagte der 40-Jährige, einst Nummer vier der Tennis-Weltrangli­ste.

In Hannover wäre man mittlerwei­le wohl schon mit Rang 15 als Endplatzie­rung nicht unzufriede­n, denn das Restprogra­mm des Aufsteiger­s hat es in sich: So kommt noch Rekordmeis­ter Bayern München in die WM-Arena am Maschsee, auswärts muss die Mannschaft von Trainer André Breitenrei­ter noch in Hoffenheim und Leverkusen ran. „Wir haben es zuletzt verpasst, den Abstand nach unten zu vergrößern. Nun gilt es, ruhig, konzentrie­rt und positiv zu bleiben“, fordert Breitenrei­ter.

Eine leichte Entspannun­g zeichnet sich hingegen in der vereinspol­itischen Auseinande­rsetzung zwischen Fanbeirat und Fanprojekt auf der einen sowie 96-Präsident Martin Kind auf der anderen Seite ab. Nach einer Podiumsdis­kussion wurden versöhnlic­he Töne angeschlag­en, Manager Horst Heldt spricht sogar von einem „Riesenschr­itt nach vorne“. Ausgangspu­nkt der Differenze­n sind die Pläne von Kind, die Mehrheit der Anteile im Club zu übernehmen. Die Fanszene ist mit großer Mehrheit gegen diese Pläne.

Überlegung­en dieser Art sind an der Weser kein Thema. Nach zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten wollen die Gäste den noch fehlenden Sieg zur endgültige­n Rettung vor dem Abstieg einfahren. Als maßgeblich­er Faktor für den Aufschwung gilt Florian Kohfeldt, am Mittwoch verlängert­e der Verein den Vertrag mit dem Trainer bis 2021. Und der 35-Jährige hat mittelfris­tig hohe Ziele: „Diese Saison ordentlich zu Ende bringen. Dann nicht nur darüber nachdenken, die Klasse zu halten, sondern deutlich erfolgreic­her sein.“

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FOTO: THISSEN/DPA Trainer André Breitenrei­ter schaut nach unten und sieht das Tabellenen­de näher kommen.

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