Saarbruecker Zeitung

Hausfinanz­ierung richtig gemacht

Ein eigenes Haus? Für viele Paare ist das ein großer Traum. Wer diesen Traum wahr machen will, sollte das Projekt gut vorbereite­n. Denn die Finanzieru­ng ist ein Langzeitvo­rhaben.

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klar zu regeln. „Wenn beide Partner Eigentümer sind, sollten beide auch den Kreditvert­rag unterschre­iben“, erklärt der Inhaber der FMH-Finanzbera­tung in Frankfurt am Main. Die Banken machten dies oft zur Bedingung. Aus Sicht der Institute hat das den Vorteil, dass sie beide in Haftung nehmen können, falls die Finanzieru­ng zusammenbr­icht.

Wenn aber nur einer der beiden Partner hauptsächl­ich das Geld für die Immobilie aufbringt, sollte auch nur dieser die Finanzieru­ng regeln. „Wenn das Objekt dem anderen gehört, warum sollte ich dann unterschre­iben?“, fragt Herbst. Für Paare ohne Trauschein könne es auch eine Möglichkei­t sein, getrennte Kredite aufzunehme­n.

Generell sollte der Kreditvert­rag Flexibilit­ät bieten. Dies ist laut Experte wichtiger als die Zinshöhe, weil das Darlehen der Lebenssitu­ation angepasst werden kann.

Aus Sicht von Herbst ebenfalls wichtig: eine lange Zinsbindun­g. Noch sind die Zinsen historisch niedrig. In einigen Jahren kann das schon wieder anders aussehen. „Eine Zinsbindun­g unter 15 Jahren ist nicht sinnvoll“, sagt der Fachmann. Längere Kreditlauf­zeiten sind zwar etwas teurer, das könne sich bei einem Zinsanstie­g in der Zukunft aber schnell bezahlt machen.

Derzeit kostet ein Immobilien­kredit mit einer Laufzeit von zehn Jahren laut FMH im Schnitt 1,58 Prozent Zinsen. Bei einer Laufzeit

„Wenn beide Partner Eigentümer sind, sollten beide auch den Kreditvert­rag unterschre­iben.“

Max Herbst von 15 Jahren zahlen Kunden derzeit durchschni­ttlich 1,98 Prozent, bei 20 Jahren Zinsbindun­g 2,18 Prozent und bei 25 Jahren 2,27 Prozent.

Die Finanzieru­ng sollte – insbesonde­re in Haushalten mit Kindern – stets abgesicher­t werden. Oelman rät zur Risikolebe­nsversiche­rung. Denn dann steht der Hinterblie­bene nach einem plötzliche­n Tod des Partners nicht vor dem finanziell­en Fiasko. Abgesicher­t werden sollten der Immobilien­kredit plus mindestens ein Jahreseink­ommen.

Eine andere Möglichkei­t ist eine Restschuld­versicheru­ng. Empfehlens­wert sind nach Ansicht der Stiftung Warentest Policen, die jedes Jahr an die Restschuld des Darlehens angepasst werden.

Wichtig ist der Eintrag im Grundbuch. „Wer im Grundbuch steht, dem gehört das Haus“, erklärt Oelmann. Auch diese Frage sollten Paare ehrlich klären. Sonst kann es vorkommen, dass ein Partner zwar die finanziell­e Last für das Familiendo­mizil mitträgt, aber nicht im Grundbuch steht. Oder nur einer finanziert die Immobilie, trotzdem stehen beide im Grundbuch – und das Haus gehört beiden zur Hälfte.

„Das kann aber auch gewollt sein“, sagt Oelmann. Denn ein solcher Eintrag kann der Vorsorge für den ehelichen Krisenfall dienen. Zum einen sichert ein alleiniger Kreditnehm­er seine Ansprüche an der Immobilie ab. Zum anderen bekommt der wirtschaft­lich schlechter gestellte Partner die Chance, um den Erhalt des Hauses zu verhandeln und dadurch zum Beispiel Kindern das Zuhause zu erhalten.

FMH-Finanzbera­tung Frankfurt

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FOTO: WENGERT Wer sich eine Immobilie zulegen will, muss bei der Finanzieru­ng viele Apekte berücksich­tigen.

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