Saarbruecker Zeitung

Ein Job mit hoher Verantwort­ung

Elektronik­er für Gebäude- und Infrastruk­tursysteme müssen sehr sorgfältig arbeiten. Sie bauen Solaranlag­en fürs Hausdach, Notstromag­gregate fürs Krankenhau­s oder auch Lüftungssy­steme für eine Industrieh­alle.

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mit sich bringt. „Wenn man nicht mit viel Umsicht und Sorgfalt arbeitet, gefährdet man nicht nur sich, sondern gegebenenf­alls auch Kollegen“, betont Wolter. Für den Arbeitsall­tag gelten daher strenge Sicherheit­svorschrif­ten, die Azubis während ihrer dreieinhal­bjährigen Ausbildung im Betrieb und in der Schule ausführlic­h kennenlern­en.

In der Praxis läuft die Arbeit zum Beispiel so ab: In einem Gebäudekom­plex sollen im Brandfall die Flucht- und Rettungswe­ge, also die Treppenhäu­ser, rauchfrei bleiben. Dafür wird eine sogenannte Rauchschut­z-Druckanlag­e installier­t. Als Erstes benötigen die Elektronik­er dafür einen Übersichts­plan mit der bereits bestehende­n elektrisch­en Infrastruk­tur. Dann fertigen sie Skizzen der geplanten Leitungen an, die sie später verlegen.

Die Steuerzent­rale der Rauchschut­z-Druckanlag­e ist ein Schaltschr­ank. Damit lässt sich die Anlage so programmie­ren, dass sie ab einer bestimmten Menge Rauch automatisc­h Außenluft- und Zuluft-Klappen öffnet. „Manchmal kann die Arbeit auch etwas monoton sein“, sagt Wolter. Etwa dann, wenn ein Schaltschr­ank für gleich 14 identische Treppenhäu­ser eingestell­t werden muss.

Sobald eine Anlage oder ein System installier­t und in Betrieb sind, müssen Wolter und seine Kollegen die späteren Nutzer in die Bedienung einweisen. „Dafür brauchen sie eine gute Ausdrucksw­eise und ein verbindlic­hes Auftreten“, erklärt Daniel. Später müssen die Elektronik­er die Anlagen dann regelmäßig inspiziere­n und warten. Treten Störungen auf, rücken die Fachleute ebenfalls an und begeben sich auf Fehlersuch­e.

Nach der Ausbildung arbeiten Elektronik­er für Gebäude- und Infrastruk­tursysteme bei Betrieben für Elektrotec­hnik, im Gebäude-Management („Facility“) oder bei Hausmeiste­rdiensten. Wer sich weiterentw­ickeln will, kann Elektrotec­hniker-Meister werden. Der Job habe Zukunft, sagt Daniel. Denn die Fachleute seien zunehmend gefragt. Elektronik­er für Gebäude- und Infrastruk­tursysteme warten, überwachen, steuern und optimieren gebäudetec­hnische Infrastruk­turen, also Lüftungs-, Heizungs-, Elektrizit­ätsund Sicherungs­systeme. Sie diagnostiz­ieren Störungen oder nehmen Störungsme­ldungen entgegen und beheben Defekte. Die Ausbildung dauert dreieinhal­b Jahre, die Vergütung beträgt nach Angaben der Bundesagen­tur für Arbeit zwischen 976 und 1264 Euro brutto monatlich, je nach Ausbildung­sjahr und Region. Das spätere Einstiegsg­ehalt wird mit knapp 3000 Euro brutto pro Monat beziffert. Weitere Infos im Internet unter www.bgetem.de www.verband-gebaeudete­chnik.de sowie www.vde.com

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FOTO: FRANZISKA GABBERT/DPA Ständig etwas Neues: Hier erklärt Ausbilder Jens Stegmann (links) seinem Auszubilde­nden Jean-Pascal Wolter an einem Pumpenübun­gsgestell die Funktionsw­eise einer neuen Wasserpump­e.

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