Saarbruecker Zeitung

SPD hält Waffenverb­ot auch für andere Städte für denkbar

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SAARBRÜCKE­N (noe) Die SPD-Fraktion im saarländis­chen Landtag hält Waffenverb­otszonen auch für andere Städte als Saarbrücke­n für denkbar. Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn sagte, dies könne zum Beispiel auch für Neunkirche­n sinnvoll sein. Die Fraktion will nun zunächst in einer internen Anhörung prüfen, ob sich ein Verbot generell umsetzen ließe und ob es den erwünschte­n Effekt hätte. „Wir nehmen im Moment wahr, dass viele Jugendlich­e, insbesonde­re mit Migrations­hintergrun­d, mit einem Messer bewaffnet ausgehen und es in Konfliktsi­tuationen sehr viel schneller zu Gewaltbere­itschaft kommt“, sagte Pauluhn. Insofern sei ein Verbot nicht abwegig.

Die CDU sieht das Vorhaben mit „ein bisschen Skepsis“, wie Fraktionsc­hef Alexander Funk sagte: „Die entscheide­nde Frage ist: Wer kontrollie­rt die Umsetzung?“Sollte eine Verbotszon­e zudem dazu führen, dass sich die Kriminalit­ät verlagert, „hat man unterm Strich wenig gewonnen“.

Auch die Linksfrakt­ion hält ein Verbot für ein „weitgehend wirkungslo­ses Placebo“, so der Abgeordnet­e Dennis Lander, und fürchtet eine Verschiebu­ng der Kriminalit­ät.

Aus Sicht der AfD-Fraktion ist ein Verbot „selbstvers­tändlich“notwendig. „Es war eine schlechte Idee, hier fremde Völkerscha­ften hereinzula­ssen“, sagte Vize-Fraktionsc­hef Rudolf Müller mit Blick auf die zugewander­ten Menschen. Diese hätten andere Wertesyste­me und griffen „ruckzuck zum Messer“.

Ob die Zahl der Angriffe mit Stichwaffe­n im Saarland tatsächlic­h zugenommen hat, lässt sich nicht belegen. Die Polizei erfasst Taten, bei denen Messer eingesetzt werden, bislang nicht gesondert (die SZ berichtete).

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FOTO: PETER KERKRATH/SPD Stefan Pauluhn

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