Kindern droht Gefahr durch Handyspiele
MAINZ (dpa) Bunte Bonbons zerplatzen lassen oder auf dem Skateboard vor der Polizei fliehen: SpieleApps sind bei Kindern beliebt, aber laut jugendschutz.net auch oft gefährlich. Die Internet-Fahnder des Portals von Bund und Ländern haben 100 aktuelle Spiele-Apps unter die Lupe genommen.
99 davon sind laut den Jugendschützern „hinsichtlich ihres Umgangs mit Kinder-, Daten- und Verbraucherschutz kritisch“. Über 60 Prozent zeigten derart gravierende Mängel, dass sie als „sehr riskant“eingestuft wurden.
Besonders gefährlich seien Spiele-Apps mit integrierten Kommunikationsfunktionen. Keine einzige App habe ein ausreichendes Sicherheitsund Moderationskonzept geboten, so das Fazit der Jugendschützer. Damit seien Cybermobbing und auch Cybergrooming, bei dem Minderjährige gezielt zu sexuellen Handlungen überredet werden sollen, Tür und Tor geöffnet.
Viele Apps versuchen Kinder laut den Fahndern zu In-App-Käufen zu verleiten. Kaum eine Spiele-App kennzeichne Werbung angemessen. Nutzertracking, also die genaue Analyse des Surfverhaltens, und die Datenweitergabe an Werbeoder Marktanalysefirmen seien bei 90 der 100 geprüften Apps festgestellt worden.
Für Eltern, Erzieher und Lehrer hat jugendschutz.net eine eigene Webseite entwickelt. Diese bewertet die Sicherheit bei beliebten Spiele-Apps und gibt Tipps zur gefahrlosen Nutzung. www.app-geprüft.net