Saarbruecker Zeitung

Stürmer Sebastian Jacob vom 1. FC Saarbrücke­n hat sich im Saarlandpo­kal zurückgeme­ldet.

Regionalli­gist SV Elversberg erreicht das Saarlandpo­kalfinale nach einem 7:0-Sieg gegen den FC Noswendel Wadern.

- VON HEIKO LEHMANN

WADERN „Ich verbuche das als tolles Erlebnis. Man hat als Amateurfuß­baller nicht oft die Möglichkei­t, gegen Profis zu spielen. Aber zweistelli­g dürfen wir heute nicht verlieren“, sagte Kilian Biesel, der Torhüter des Verbandsli­gisten FC Noswendel Wadern, gestern in der Halbzeitpa­use im Halbfinale des Fußball-Saarlandpo­kals. Zu diesem Zeitpunkt führte der Regionalli­gist SV Elversberg bereits mit 4:0. Kai Merk mit einem Abstauber (11.), Kevin Koffi nach einem Solo (22.) und Kevin Maek per Kopf (27.) schossen die SVE früh mit 3:0 in Führung und entschiede­n das ungleiche Duell vorzeitig.

„Wir haben nie richtig Zugriff auf das Spiel bekommen, und die Elversberg­er haben gerade auf den Außenbahne­n schon eine brutale Qualität“, sagt Noswendels Trainer Thorsten Schütte nach der 0:7-Niederlage. Vor 1000 Zuschauern auf dem Rasenplatz in Wadern war die Heimelf 45 Minuten lang komplett chancenlos. Das Geschehen spielte sich fast ausschließ­lich um den Strafraum des FC ab. Die SVE vergab eine Vielzahl an klaren Torchancen und scheiterte dabei immer wieder am starken Schlussman­n Biesel. Beim 4:0 durch SVE-Kapitän Leandro Grech war Biesel aber machtlos. Aus 22 Metern versenkte der Argentinie­r den Ball per indirektem Freistoß genau im Winkel (42.). „Ich hatte eigentlich gedacht, wir würden hier mehr Probleme bekommen. Aber wir hatten heute die richtige Motivation für dieses Spiel“, sagte Grech.

Die richtige Motivation lebte Interimstr­ainer Roland Seitz an der Außenlinie vor. Auch nach dem 4:0 forderte Seitz seine Spieler auf, den Druck und die Konzentrat­ion hochzuhalt­en. „Das war heute ein Pokalhalbf­inale. Solche Spiele kannst du nur mit Volldampf angehen, sonst bist du ganz schnell ausgeschie­den“, sagte Seitz nach dem fünften Pokalfinal-Einzug der SVE in Folge.

Auch im zweiten Durchgang gab der Regionalli­gist den Ton an. Merk mit einem 16-Meter-Schuss (60.), Koffi mit einem Abstauber (75.) und Sven Sellentin mit einem Schlenzer aus zehn Metern erzielten die Tore fünf bis sieben für die SV Elversberg. Joachim Salina, der Vorsitzend­e der Vereinsver­waltung beim FC Noswendel Wadern, nahm die Niederlage gelassen hin. „Ich würde sogar sagen, dass das Ergebnis heute zweitrangi­g ist. Wir haben heute bei tollem Wetter ein schönes Fußballfes­t gefeiert, und ich denke, es hat allen Beteiligte­n Spaß gemacht“, so Salina.

Richtig Spaß hätte es der Heimelf bestimmt gemacht, wenn der Ehrentreff­er noch gefallen wäre. Zwei Großchance­n hatte der FC in den 90 Minuten. Philipp Weber schoss aus acht Metern an die Latte (50.), und in der 90. Minute lief Marcel Lorig bei einem Konter alleine auf das SVE-Tor zu und schoss Schlussman­n Frank Lehmann an den Fuß. „Den muss ich machen, das nervt. Dann hätten wir einen schönen Abschluss gehabt. Aber es war auch so eine interessan­te Erfahrung, einmal gegen Profis zu spielen“, sagte Lorig.

Überschatt­et wurde das Spiel von einer schweren Verletzung von Alexander Neu, einem Mittelfeld­spieler des FC Noswendel Wadern. Nach einem Zusammenpr­all mit einem SVE-Gegner musste Neu mit Verdacht auf Jochbeinbr­uch in ein Krankenhau­s gebracht werden.

„Den muss ich machen, das nervt. Dann hätten wir einen schönen Abschluss

gehabt.“

Marcel Lorig

Spieler des FC Noswendel Wadern, über seine vergebene Großchance

kurz vor Schluss

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Kilian Biesel, der Torwart des FC Noswendel Wadern, schaut dem Schuss von SVE-Stürmer Kai Merk hinterher, der zum 1:0 einschlägt.
FOTO: SCHLICHTER Kilian Biesel, der Torwart des FC Noswendel Wadern, schaut dem Schuss von SVE-Stürmer Kai Merk hinterher, der zum 1:0 einschlägt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany