Eine neue Ordnung soll Erfolge sichern
Der Deutsche Skiverband hat sein Trainer-Team im Biathlon umgebaut und setzt auch auf junge Leute aus Bayern.
die überraschende Strategie. Mit Tobias Reiter und Andreas Stitzl waren zwei Trainer aus privaten und beruflichen Gründen ausgestiegen.
„Wir möchten frischen Wind und die Motivation von uns Trainern reinbringen“, sagte Mehringer nach seiner Ernennung. Der mit seiner Familie in Schleching, ganz in der Nähe des ehemaligen Weltklasse-Athleten Andreas Birnbacher, lebende Trainer tritt in große Fußstapfen, denn Hönig hat das deutsche Damen-Team nach der historischen Olympia-Pleite von Sotschi wieder in Fahrt gebracht. Nachdem der Thüringer das Damen-Team von Uwe Müßiggang übernahm, gab es 25 Medaillen bei Olympia und Weltmeisterschaften, zwölf goldene waren darunter. „Noch erfolgreicher wird sicher schwierig. Aber wenn wir es schaffen, es so hinzubekommen, wie es die letzten Jahre gelaufen ist, dann können wir hochzufrieden sein“, sagte Mehringer: „Die Messlatte liegt schon ziemlich hoch.“
Doch zuletzt war es im Weltcup-Team der Frauen nicht mehr ganz so harmonisch zugegangen. Einen Einblick ins Teamgefüge hatte Franziska Hildebrand gegeben, als sie Hönig nach dem olympischen Staffel-Debakel in der „Mitteldeutschen Zeitung“harsch kritisiert hatte. Später ruderte die 30-Jährige, die mittlerweile über ihr Karriere-Ende nachdenkt, zwar zurück, doch die Lawine war ins Rollen gekommen – und Gerald Hönig eigentlich kaum mehr zu halten.
Vor allem Kirchner ist jetzt als verantwortlicher Cheftrainer der Frauenund Männermannschaft gefordert: Der 48 Jahre alte Thüringer soll die Harmonie aus dem Männer-Team nun auch in die Frauen-Mannschaft bringen. Zuletzt war Uwe Müßiggang in ähnlicher Funktion von 2010 bis 2014 im Einsatz, hatte aber mit Kirchner und Hönig zwei erfahrene Trainer an seiner Seite. Der zurückgestufte Hönig soll nun dafür sorgen, dass es am Schießstand für die Skijäger besser läuft. „Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat uns gezeigt, dass dem Thema Schießen sowohl in der Nachwuchsförderung als auch im absoluten Spitzenbereich eine immer größere Bedeutung zukommt“, wurde der 59-Jährige in der Mitteilung zitiert.
Sein Nachfolger, der in den letzten Jahren bei den Juniorinnen tätig war, ist für die Skijägerinnen kein Unbekannter, arbeitet der Familienvater doch am Stützpunkt in Ruhpolding – und dort trainieren fast alle deutschen Frauen. „Ich bin schon im Kontakt mit den Mädels. Die Zusammenarbeit muss passen. Das Vertrauen muss passen. Das ist das Wichtigste“, sagte Mehringer.