Saarbruecker Zeitung

Bayern bekommt heute seinen Halbfinalg­egner

Der FC Bayern erfährt heute seinen Gegner im Halbfinale der Champions League. Kovac soll auf Heynckes folgen.

- VON THOMAS NIKLAUS

Der FC Bayern München blickt heute mit Spannung auf die Auslosung der Halbfinalp­aaarungen in der Champions League. Als Gegner für den deutschen Rekordmeis­ter kommen Real Madrid, der AS Rom oder der FC Liverpool infrage.

(sid) Rom, Liverpool oder Madrid? Hauptsache Kiew! „Wenn du im Halbfinale stehst, gibt es kein anderes Ziel mehr. Dann willst du den letzten Schritt machen und ins Finale. Das haben wir uns ganz klar auf die Fahne geschriebe­n“, sagte Innenverte­idiger Mats Hummels mit Blick auf das Endspiel in der Champions League am 26. Mai in der ukrainisch­en Hauptstadt.

Die wenig berauschen­de Nullnummer im Viertelfin­al-Rückspiel gegen den FC Sevilla, die zum siebten Einzug ins Halbfinale (24./25. April und 1./2. Mai) der Königsklas­se in den letzten neun Jahren reichte, hatte der FC Bayern schnell abgehakt. Das Traumziel Kiew und die möglichen Gegner Real Madrid mit Cristiano Ronaldo, Jürgen Klopps FC Liverpool sowie Messi-Bezwinger AS Rom rückten vor der heutigen Auslosung im Uefa-Hauptquart­ier in Nyon schnell in den Mittelpunk­t.

Nach dem überrasche­nden Aus der heißen Titelanwär­ter FC Barcelona und Manchester City wollte sich der Rekordmeis­ter auf dem Weg zum zweiten Triple nach 2013 nicht in die Favoritenr­olle drängen lassen. „Natürlich sind wir gierig“, sagte Kapitän Thomas Müller: „Aber das wird kein Spaziergan­g. Es wird keinen leichten Gegner geben.“Die drei möglichen Kontrahent­en bewegen sich auf Topniveau. „Wir haben Ambitionen, wir haben Ehrgeiz, aber man darf keine Mannschaft unterschät­zen“, warnte Erfolgstra­iner Jupp Heynckes, der bei allen seinen Teilnahmen an der Champions League ins Endspiel kam.

Vor allem die „verrückten Ergebnisse im Viertelfin­ale“seien für die Bayern ein „wichtiger Warnschuss“, betonte Hummels: „Die Qualität ist so groß, da darf man sich keinen Durchhänge­r erlauben.“Entspreche­nd egal war es dem Weltmeiste­r, gegen wen es nun geht. „Meinetwege­n auch zum hunderttau­sendsten Mal Real, das ist mir gleich“, sagte er lapidar. Die Königliche­n scheinen aber trotz der Beinahe-Blamage gegen Juventus Turin der härteste Brocken im Lostopf zu sein. In der vergangene­n Saison war gegen Ronaldo, Toni Kroos und Co. im Viertelfin­ale Endstation gewesen. „Dann nehmen wir gerne Revanche“, betonte Joshua Kimmich: „Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, zwei Schritte vorauszude­nken.“

Zumal die Vorstellun­g gegen Sevilla wahrlich „kein Leckerbiss­en“war, wie Müller zugab: „Ein bisschen mutiger würde uns gut zu Gesicht stehen.“Hummels sah „zu wenige Torchancen“, weshalb Arjen Robben Richtung Halbfinale anmahnte, „dass wir eine Schippe drauflegen müssen“. Robben und Franck Ribéry sollen sich laut „kicker“mit den Bayern jeweils auf einen neuen Einjahresv­ertrag geeinigt haben.

Die Kritik an der glanzlosen Darbietung der Bayern hielt sich insgesamt in Grenzen. „Wenn man gesehen hat, was in Rom und Madrid passiert ist, war es richtig, nicht ins offene Messer zu laufen. Das war sehr profession­ell“, sagte Hoeneß. Ein sehr zufriedene­r Trainer Heynckes stellte eine „überragend­e kämpferisc­he Leistung“heraus. Seine Mannschaft habe sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Apropos Heynckes: Am späten Donnerstag­abend spekuliert­en verschiede­nste Medien, dass ein Nachfolger für den scheidende­n Trainer gefunden sein soll. Niko Kovac, der noch bis 2019 bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag steht, soll in der kommenden Saison der neue Trainer an der Säbener Straße werden. „Dazu gibt es keinen Kommentar von uns, weil uns nichts davon bekannt ist“, sagte ein Eintracht-Sprecher. Kovac ist in München kein Unbekannte­r, zwischen 2001 und 2003 trug er das Bayern-Trikot.

„Meinetwege­n auch zum hunderttau­sendsten Mal Real Madrid,

das ist mir gleich.“

Bayern-Profi Mats Hummels

über die heutige Halbfinal-Auslosung

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FOTO: HOPPE/DPA Das 0:0 im Viertelfin­al-Rückspiel gegen den FC Sevilla war glanzlos, das hinderte die Spieler aber nicht am Feiern mit ihren Fans.

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