Leipzig geht im Wahnsinn von Marseille mit 2:5 unter
Letzter deutscher Verein in der Europa League raus.
MARSEILLE (dpa) Im Hexenkessel von Marseille ist die Europa-Reise von RB Leipzig nach einem Wahnsinnspiel brachial zu Ende gegangen. Der deutsche Fußball-Vizemeister verlor am Donnerstagabend vor der internationalen Olympique-Rekordkulisse von rund 63 000 Zuschauern das Viertelfinal-Rückspiel der Europa League mit 2:5 (1:3) und verspielte damit den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel.
Nach der Leipziger Führung durch Bruma nach nicht einmal 70 Sekunden kam Marseille schon in der sechsten Minute zum Ausgleich, allerdings durch ein Eigentor von Stefan Ilsanker. In der neunten Minute gelang Brouna Sarr die Führung, noch vor der Pause erhöhte Rückkehrer Florian Thauvin auf 3:1 (38.). Doch die Sachsen steckten nicht auf, durften nach dem Anschlusstreffer von Jean-Kévin Augustin (55.) wieder vom Halbfinale träumen. Doch OM-Kapitän Dimitri Payet (60.) und Hiroki Sakai (90.+4) zerstörten alle Leipziger Hoffnungen in einem Spiel, das alle Beteiligten so schnell nicht vergessen werden. Hasenhüttl hatte mit seiner Aufstellung für Überraschungen gesorgt. Neben dem leicht angeschlagenen Nationalstürmer Timo Werner ließ er auch Ideengeber Emil Forsberg draußen, ebenso Kapitän und Abwehrchef Willi Orban. Dafür setzte der Trainer wie im Hinspiel auf sein französisches Teenager-Duo Dayot Upamecano (19) und Ibrahima Konaté (18) in der Innenverteidigung, Ilsanker sollte die rechte Seite verteidigen. Ilsanker bekam dann aber den Ball nach einem Abwehrversuch von Torwart Peter Gulacsi ans Bein. Ein Eigentor, das weh tat.
Dem Hochdruck der OM-Mannschaft hatte RB nichts entgegenzusetzen und wurde regelrecht überrollt. Erst nach einer knappen halben Stunde bekam der Bundesliga-Sechste etwas Kontrolle in sein Spiel. Das dritte OM-Tor schien die Leipziger kurzzeitig gebrochen zu haben. Umso größer war die Freude, als Augustin nach der Pause die lautstarken Marseille-Anhänger zumindest für Momente zum Schweigen brachte. Doch dann traf Payet mit einem Traumtor. In der Nachspielzeit, als Leipzig alles nach vorne warf, traf Sakai ins leere Tor.