Dann eben zum hunderttausendsten Mal gegen Real
FC Bayern trifft im Halbfinale der Champions League auf Titelverteidiger Madrid. RB Leipzig in Europa League ausgeschieden.
NYON (dpa) Wieder Real Madrid, wieder Cristiano Ronaldo: Der FC Bayern München bekommt es im Halbfinale der Fußball-Champions-League wieder einmal mit den Königlichen zu tun. Das ergab die Auslosung am Freitag in der Zentrale der Europäischen Fußball-Union (Uefa) in Nyon. Im anderen Halbfinale kommt es zum Duell zwischen dem FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp und dem italienischen Überraschungs-Club AS Rom.
Bayern gegen Real ist in der Vergangenheit zum Dauerbrenner auf europäischer Bühne geworden – oder wie es Nationalspieler Mats Hummels im Vorfeld formulierte: „Meinetwegen spiele ich auch zum hunderttausendsten Mal gegen Real – das ist mir gleich.“Im vergangenen Jahr hatte sich Real im Viertelfinale gegen die Münchner dank eines überragenden Weltfußballers Ronaldo (fünf Tore) durchgesetzt und anschließend auch den Königsklassen-Titel erfolgreich verteidigt. 2014 gab es für die Bayern unter Trainer Pep Guardiola beim Halbfinal-Rückspiel in München eine ganz bittere 0:4-Lehrstunde. Mit Jupp Heynckes allerdings setzten sich die Bayern 2012 im Halbfinale durch.
„Das ist ein Topgegner, klar. Wir sind letztes Jahr ausgeschieden, dieses Jahr wollen wir es besser machen“, sagte Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic. „Wir wollen ins Finale. Ich bin optimistisch. Wir haben großen Respekt, aber keine Angst. Wir werden alles dafür tun, um nach Kiew zu gehen.“
Die Madrilenen, die in der Liga bislang enttäuschten, hatten im Achtelfinale den französischen Top-Club Paris Saint-Germain und danach den italienischen Vorjahresfinalisten Juventus Turin ausgeschaltet. Gegen Juve wäre Real aber fast noch gestrauchelt, nachdem das Starensemble einen 3:0-Vorsprung im Rückspiel zunächst verspielt hatte. Doch Ronaldo gelang in der siebten Minute der Nachspielzeit das Tor zum Weiterkommen durch einen umstrittenen Elfmeter. In zehn Spielen hat der Portugiese schon wieder 15 Tore erzielt.
Der FC Bayern ist nach dem Aus von RB Leipzig in der Europa League der einzige deutsche Club, der noch international vertreten ist. RB musste sich am späten Donnerstagabend nach dem 1:0-Hinspielerfolg bei Olympique Marseille mit 2:5 geschlagen geben. „Da muss man schon schlucken, wenn wir eine so gute Ausgangsposition so leichtfertig aus der Hand geben“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl. Selbst der Traumstart mit dem 1:0 durch Bruma nach nicht einmal 70 Sekunden und das zwischenzeitige 2:3 von Jean-Kévin Augustin reichten nicht zum Weiterkommen. Die Gäste wurden von einer berauscht aufspielenden Marseiller Mannschaft phasenweise regelrecht überrannt. „Wir haben alles weggeworfen“, sagte Torhüter Peter Gulacsi.