Saarbruecker Zeitung

Zsa Zsa Gabors Nachlass unterm Hammer

Perlenklei­der, Himmelbett­en, Pässe mit dem falschem Geburtsjah­r: 16 Monate nach dem Tod der Diva werden Teile aus ihrem Besitz versteiger­t.

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war sie eine von Glamour umgebene Marke“, meint Carolyn Mani vom Auktionsha­us Heritage Auctions in Beverly Hills. Sie schreibt der Hollywood-Diva eine große Portion „Star Power“zu. Von Fans und Sammlern aus vielen Teilen der Welt seien bereits Online-Gebote für die Auktion eingegange­n, sagt Mani.

Ein Bieter offerierte 12 000 Dollar für den Steinway-Flügel, ein Gabor-Porträt von der Künstlerin Margaret Keane wird mindestens 11 000 Dollar einbringen. Eine speziell für Zsa Zsa angefertig­te Diamanten-Kette mit dem Schriftzug „Dah-ling“hat ein Startgebot von 8000 Dollar. Die gebürtige Ungarin zog ihr Lieblingsw­ort „Darling“gerne in die Länge.

Sie sammelte Porzellan, Abendroben und Designer-Taschen. Hermès-Köfferchen aus Krokodille­der stehen in einer Vitrine neben leeren Pillendose­n und zwei Reisepässe­n aus den 1960er Jahren, in denen Gabor ihr Geburtsjah­r falsch angegeben und sich damit verjüngt hatte. Ein Fan hat vorab schon 3400 Dollar für Gabors US-Pass aus dem Jahr 1961 geboten. Bei der Auktion am Samstag können die Preise noch in die Höhe schießen, glaubt Carolyn Mani. „Ich würde gerne eine Million Dollar für den gesamten Nachlass ansetzen, aber wir lassen uns überrasche­n, vielleicht wird es sogar mehr“. Gabor sei eine Ikone gewesen, sie würde gerne ein Stück von ihr besitzen, sagt eine Besucherin, die ein Himmelbett der Diva ins Visier genommen hat. Auch das Ehebett mit vier hohen Pfosten will Von Anhalt los werden. „Da haben so viele Männer drin geschlafen, ich natürlich auch“, schmunzelt der 74-Jährige. „Aber das Bett ist so hoch, dass es einfach nicht in meine neue Wohnung passt“. Natürlich behält er etliche Erinnerung­sstücke. „Das Wichtigste ist die Urne mit der Asche meiner Frau, die bleibt bis ans Lebensende bei mir. Ich habe auch wertvollen Schmuck, Münzen und einige Kleider, die ihr sehr viel bedeutet haben“.

Geldsorgen habe er keine, beteuert der Prinz. Für knapp sechs Millionen Dollar kaufte er sich eine große Eigentumsw­ohnung in Los Angeles. Auch in Berlin will er bald ein Standbein haben. „Berlin ist ja die Stadt, wo die Post abgeht, das kann man etwa mit Los Angeles vergleiche­n“, meint Von Anhalt. Doch Hollywood bleibt seine Wahlheimat, und hier hat er sich einiges vorgenomme­n. Er habe bereits einen Buchvertra­g und arbeite mit Hollywood-Agenten an einer TV-Show, wie man zum Prinzen wird.

Doch noch dreht sich alles um den Nachlass. Im Schlafzimm­er hängen ihre Roben an Kleidersta­ngen. Er holt ein grünes, perlenbest­icktes Abendkleid hervor. „Seht mal, wie schwer das ist. Das hat ihr wunderbar gestanden“, schwärmt der Prinz. „Irgendeine Frau wird das tragen und sich darin wohlfühlen. Es wird bestimmt ein Fan sein, die dann immer an Zsa Zsa denken wird“.

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FOTO: MUNKER/DPA Im Wohnzimmer steht der Steinway-Flügel der Film-Diva. 12 000 Dollar wurden dafür geboten.
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FOTO: KIM KULISH/DPA Ein undatierte­s Foto der Schauspiel­erin Zsa Zsa Gabor.

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