Saarbruecker Zeitung

Regierung soll Auskunft zu hohen Heimkosten geben

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(ukl) In seiner Debatte zur Pflege im Saarland hat der Landtag gestern auch über die Kosten für Pflegeheim­e diskutiert. Aus dem jünsten Barmer-Pflegerepo­rt war hervorgega­ngen, dass ein Heimplatz im Saarland im Schnitt 2194 Euro kostet – höher ist der Eigenbeitr­ag nur in Nordrhein-Westfalen (wir berichtete­n). „Hier müssen wir noch einmal näher hinschauen“, sagte der sozialpoli­tische Sprecher der CDU, Hermann Scharf. Die Landesregi­erung solle dies im Ausschuss erklären. Eine Erklärung lieferte der sozialpoli­tische Sprecher der SPD, Magnus Jung: „Im Saarland haben wir einen besseren Personalsc­hlüssel in den Heimen. Die Menschen können deshalb im Saarland besser betreut werden als anderswo. Gute Leistung hat ihren Preis.“Es müsse mit den Krankenkas­sen gesprochen werden, die oft bei Hilfsmitte­ln sparten, aber einen Überschuss von 20 Milliarden Euro angehäuft hätten. „Die Versichert­en haben gezahlt, ohne Leistungen zu bekommen. Das ist ein Skandal“, sagte Jung.

Die Linke forderte umgehend Personalun­tergrenzen für Krankenhäu­ser und die ambulante Pflege. Die Abgeordnet­e Astrid Schramm kritisiert­e, dass die Landesregi­erung warten wolle, bis der Bund eine Entscheidu­ng getroffen habe: „Die Pflegekräf­te haben jetzt sofort Hilfe verdient!“Die AfD hält den Vorstoß für kaum umsetzbar. „Die saarländis­che Regierung hat 1000 zusätzlich­e Pflegeplät­ze als Ziel formuliert. Das klingt wie die Quadratur des Kreises, wo man doch weiß, dass ausgebilde­te Pflegekräf­te weit und breit nicht zu finden sind“, so der Abgeordnet­e Rudolf Müller. Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) sagte, auf Bundeseben­e sei die Debatte über Personalun­tergrenzen erfolgreic­h angestoßen worden.

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