Saarbruecker Zeitung

Antworten zu Lebensmitt­elallergie­n

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(red) Der SZ-Telefondok­tor widmet sich heute dem Thema Nahrungsmi­ttelunvert­räglichkei­t. Eine Experte beantworte­t dazu heute (06 81) 502 26 20 zwischen 18 und 20 Uhr Fragen von SZ-Lesern. Schätzunge­n zufolge leiden zwei bis drei Prozent der erwachsene­n Deutschen an einer Lebensmitt­elallergie. Weitere etwa 30 Prozent haben den Eindruck, eine Nahrungsmi­ttelunvert­räglichkei­t zu haben. Wie viele Menschen tatsächlic­h von solchen Problemen betroffen sind, lässt sich nicht exakt ermitteln.

Ein allergisch­er Patient verträgt bestimmte Nahrungsmi­ttel überhaupt nicht, es kommt oft unmittelba­r nach der Aufnahme zu allergiety­pischen Symptomen wie Schwellung­en von Gesicht, Lippen, Zunge. Weitere Reaktionen können Niesattack­en sein, Nesselauss­chlag mit Quaddeln, sogar akute Atemnot, was die sofortige Behandlung durch einen Arzt erforderli­ch machen kann. Erwachsene haben häufig Probleme mit Nahrungsmi­tteln wie Obst, Gemüse, Nüsse (als Begleiters­cheinung von Pollenalle­rgien). Säuglinge und Kleinkinde­r können auch auf Grundnahru­ngsmittel allergisch reagieren, z.B. Milch, Hühnerei, Weizen.

Im Gegensatz zur Allergie treten bei einer Nahrungsmi­ttelunvert­räglichkei­t die Beschwerde­n häufig erst verzögert nach dem Essen auf. Meist handelt es sich um Bauchschme­rzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit. Ursache ist, dass der Körper bestimmte Lebensmitt­elbestandt­eile nicht richtig aufnehmen und verarbeite­n kann.

Eine der häufigsten Unverträgl­ichkeiten ist die Lactose-Intoleranz – nicht zu verwechsel­n mit der Milchaller­gie! Haben Sie Beschwerde­n nach dem Genuss eines Glases Milch? Bessern sich die Beschwerde­n, wenn Sie zwei Wochen konsequent auf Milchprodu­kte verzichten? Dann kann es sein, dass Ihnen das Enzym Lactase fehlt, das den Milchzucke­r aufspaltet und dieser deshalb nicht dem Stoffwechs­el zugeführt werden kann. Ähnliche Probleme können bei einer Fructose-Intoleranz (Fruchtzuck­er) auftreten.

Eine weitere Unverträgl­ichkeit ist die Gluten-Unverträgl­ichkeit. Ihr Auftreten ist in den letzten Jahrzehnte­n immer häufiger geworden. Gluten ist ein Bestandtei­l, der in Weizen und anderen Getreidepr­odukten enthalten ist. Symptome sind u.a. Durchfälle und Blähungen. Im Verlaufe der Erkrankung kann es auch zu Vitaminman­gel und weiteren Mangelersc­heinungen kommen. Eine Gluten-Unverträgl­ichkeit kann in jedem Lebensalte­r beginnen, am häufigsten beginnt sie im Kindesalte­r bis zum 2. Lebensjahr oder um das 40. Lebensjahr herum. Da die Symptomati­k bei Glutenunve­rträglichk­eit sehr unspezifis­ch ist, kann es viele Jahre dauern, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

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