Facebook will beim Datenschutz nachbessern
MENLO PARK (afp) Angesichts des Skandals um den millionenfachen Missbrauch von Nutzerdaten gelobt Facebook Besserung beim Datenschutz. Man werde damit beginnen, die neue EU-Gesetzgebung zum Datenschutz für alle Nutzer umzusetzen, so der Konzern. Unter anderem können Nutzer dann die Gesichtserkennung deaktivieren, die abgebildete Personen auf hochgeladenen Fotos analysiert. FacebookNutzer sollen künftig auch auswählen können, welche Werbung sie angezeigt bekommen wollen. Außerdem sollen sie nochmals gefragt werden, ob sie ihre politischen und religiösen Haltungen in ihrem Profil mitteilen möchten.
Die EU-Datenschutzverordnung macht Internet-Firmen europaweit gültige Vorgaben für die Speicherung und den Schutz von Daten. Sie soll es Nutzern zudem leichter machen, gegen den Missbrauch ihrer Daten vorzugehen.
Am Freitag werde Facebook-Cheflobbyist Joel Kaplan vor Mitgliedern des Rechts- und Digitalausschusses im Bundestag aussagen, berichtet das Handelsblatt. Es soll um die Frage gehen, wie es zu dem gewaltigen Datenleck bei dem sozialen Netzwerk kommen konnte.
Facebook war aufgrund des Datenmissbrauchs in die schwerste Krise seiner 14-jährigen Geschichte gestürzt. Die Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern wurden von der britischen Firma Cambridge Analytica gesammelt und für den Wahlkampf des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump verwendet. In den USA muss sich Facebook zudem einer Sammelklage von Nutzern stellen, die sich durch die automatische Gesichtserkennung in ihrer Privatsphäre verletzt sehen.