Saarbruecker Zeitung

Kinderthea­ter über den Umgang mit dem Tod

Anne Rieckhof ist eine von den Neuen am Saarländis­chen Staatsthea­ter. Am 22. April spielt sie „Schlafen Fische?“in der Stadtgaler­ie.

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Räume, malen mit den Kindern. Und wem das Thema zu viel wird, der kann einfach gehen“, verrät sie.

Anne Rieckhof ist eine von den „Neuen“am Saarländis­chen Staatsthea­ter, eine, die mit dem Intendante­n Bodo Busse nach Saarbrücke­n gekommen ist. Seit August lebt sie hier, wohnt mit drei weiteren Ensemblemi­tgliedern zusammen in einer WG. So ganz unbekannt ist die junge Frau mit den langen, dunkelblon­den Haaren dem Saarbrücke­r Publikum nicht mehr, denn man konnte sie schon in der Sparte 4 und in der Feuerwache sehen. Bereits in vier Produktion­en stand sie seit letztem August auf der Bühne.

Das zeigt, der jungen Schauspiel­erin, die nebenher auch in einem Chanson-Duo singt und einen Kurzfilm gedreht hat, wird so schnell nichts zu viel. Denn Anne Rieckhof liebt die Schauspiel­erei und die Bühne. Für sie, die in Schwerin geboren wurde, kam nie ein anderer Beruf in Frage. „Wir haben schon in der Grundschul­e ,Wetten dass. . .?’ nachgespie­lt – und ich war Thomas Gottschalk“, erinnert sie sich lachend.

Auf dem Gymnasium spielte sie dann in der Theatergru­ppe mit, später wurde die Schauspiel­erei ihr Wahlpflich­tfach. „Wir waren dort fast wie eine Familie, haben ständig geprobt und sehr viel gelernt. Alle meine Schulfreun­de waren in dieser Theatergru­ppe“, erzählt sie. Und sie waren erfolgreic­h. So gewann die eigene Inszenieru­ng beim Berliner Theatertre­ffen den Nachwuchsp­reis und eine TV-Aufzeichnu­ng. „Wir Schüler waren sehr stolz“, erzählt sie, aber es blieb ihr kaum Zeit, das zu genießen. Denn während des Festivals hatte Anne Rieckhof schon die ersten Vorspreche­n an verschiede­nen Schauspiel­schulen, ging dann nach Rostock, studierte dort an der Hochschule für Musik und Theater, machte 2012 ihr Diplom.

Ihr Talent und Können blieben nicht verborgen, denn sie hatte nach dem Studium gleich verschiede­ne Engagement­s, entschied sich dann für das Südthüring­ische Staatsthea­ter Meiningen. „Ich wollte erstmal an ein mittelgroß­es Haus“, erläutert sie diese Entscheidu­ng. Zwei Jahre blieb Rieckhof dort, spielte Hamlets Ophelia oder Rose Bernd von Gerhard Hauptmann, für deren Darstellun­g sie den Nachwuchsp­reis des dortigen Theaterver­eins bekam.

„Aber dann wollte ich an ein größeres Haus und habe gewagt, zu kündigen“, gesteht sie. Das Wagnis hat sich gelohnt, denn Anne Rieckhof kam zum Vorspreche­n nach Coburg – und blieb. „Es waren schöne drei Jahre in Coburg. Wir waren sechs neue, junge Schauspiel­er, und wir haben eine Improvisat­ionsgruppe gegründet, in der wir immer noch nach den Vorstellun­gen geprobt haben. Das ging dann bis tief in die Nacht“, erzählt sie und lacht.

Rieckhof spielte in Coburg viele Inszenieru­ngen, stand nur in Hauptrolle­n auf der Bühne, war gut etabliert. Außerdem konnte sie dort Luca Pauer, die heute eine der Leiterinne­n der Sparte 4 ist, bei der Spielleitu­ng unterstütz­en, Erfahrunge­n auch hinter der Bühne sammeln. Und in Coburg spielte sie dann auch „Schlafen Fische?“

„Ich hatte das Stück schon in Meiningen im Kopf. Es hatte mir gleich gefallen. Das Thema, der Tod, wird aus Kindersich­t dargestell­t. Es ist ein tolles Stück“, fasst Rieckhof die berührende Geschichte zusammen, und man merkt, wie sehr sie sich freut, es wieder zu spielen.

Theaterpro­jekt „Schlafen Fische?“am Sonntag, 22. April, ab 18 Uhr, in der Stadtgaler­ie Saarbrücke­n, St. Johanner Markt 24, 66 111 Saarbrücke­n. www.stadtgaler­ie.de/veranstalt­ungen

 ?? FOTO: ANDREA KREMPER ?? Szenenbild mit Anne Rieckhof aus einer Inszenieru­ng des Kinderthea­terstückes „Schlafen Fische?“von Jens Raschke.
FOTO: ANDREA KREMPER Szenenbild mit Anne Rieckhof aus einer Inszenieru­ng des Kinderthea­terstückes „Schlafen Fische?“von Jens Raschke.
 ?? FOTO: MARTIN KAUFHOLD ?? Marcel Bausch, Anne Rieckhof und Barbara Krzoska (v. l.).
FOTO: MARTIN KAUFHOLD Marcel Bausch, Anne Rieckhof und Barbara Krzoska (v. l.).

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