Saarbruecker Zeitung

FCS kann die Relegation klarmachen

Der 1. FC Saarbrücke­n empfängt im Spitzenspi­el am Sonntag Offenbach. Zuletzt liefen viele Kleinigkei­ten gegen den FCS.

- VON PATRIC CORDIER

Mit einem Heimsieg im Spitzenspi­el gegen die Offenbache­r Kickers kann Fußball-Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n am Sonntag die Teilnahme an den Aufstiegss­pielen zur 3. Liga perfekt machen.

An diesem Sonntag um 15 Uhr (live auf Sport1) kommen die Offenbache­r Kickers zum Spitzenspi­el der Fußball-Regionalli­ga Südwest ins Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion zum Tabellenfü­hrer 1. FC Saarbrücke­n. Die Ausgangsla­ge ist klar: Offenbach muss gewinnen, um seine eigene Minimalcha­nce auf das Erreichen der Aufstiegss­piele noch am Leben zu erhalten. „Dementspre­chend offensiv erwarten wir die Offenbache­r. Sie treten immer selbstbewu­sst und mit Drang nach vorne auf“, sagt FCS-Trainer Dirk Lottner, „mit einem Sieg können aber auch wir den Deckel draufmache­n und uns unserersei­ts für die Aufstiegss­piele qualifizie­ren.“

Ein Gegner, der selbst das Spiel machen muss, passte den Saarbrücke­rn besonders in der Vorrunde immer ins Konzept. Mit dem schnellen Umschaltsp­iel, das Lottner seinem Team eingeimpft hat, war man brandgefäh­rlich und erfolgreic­h. Doch zuletzt überließen die Gegner immer häufiger dem FCS die Spiel- und Ballkontro­lle, lauerten auf Konter. Wie bei der 1:2-Niederlage letzte Woche beim VfB Stuttgart II. „Ich denke weniger, dass es die Spielanlag­e war“, sagt Lottner, „wir müssen halt auch selbst mal wieder mit 1:0 in Führung gehen. Wenn wir in Stuttgart das mögliche frühe Tor machen, müssen die aufmachen. Es sind einfach Kleinigkei­ten, die in der Vergangenh­eit häufig für uns den Ausschlag gemacht haben, die in den letzten Wochen gegen uns laufen. In Stuttgart ist schief gelaufen, was schieflauf­en kann.“

Damit meint der Trainer neben dem Spielverla­uf auch die schwere Verletzung von Marlon Krause (Knorpelsch­aden und Meniskusri­ss im Knie) sowie den Platzverwe­is für Markus Obernoster­er. Der wurde in erster Instanz zu einer Sperre von vier Partien wegen rohen Spiels verurteilt. „Wir haben widersproc­hen, und die Strafe wurde jetzt auf drei Partien abgemilder­t“, erklärt FCS-Sportdirek­tor Markus Mann, „das ist immer noch sehr hart, weil Obi ja keinerlei Vorgeschic­hte hat. Aber anhand der Fernsehbil­der müssen wir das so akzeptiere­n.“

Obernoster­ers Rolle könnte Martin Dausch einnehmen, der nach überstande­ner Bauchmuske­lverletzun­g wieder voll im Training ist. „Meine Person ist total zweitrangi­g. Es ist egal, ob ich jetzt spiele oder nicht“, sagt der erfahrene Mittelfeld­mann, „wichtig ist, dass wir als Mannschaft wieder Fußball spielen, dass wir die Tore machen.“

Gewinnt der FCS ist er wohl noch nicht Meister, aber sicher in den Playoffs. Bei einer Niederlage könnten Waldhof Mannheim und der SC Freiburg II, die schon am Samstag

„Ich bin froh, dass wir das Tief jetzt haben, damit wir alle etwas geerdet werden.“

Martin Dausch Mittelfeld­spieler des 1. FC Saarbrücke­n

spielen, zumindest rechnerisc­h noch vorbeizieh­en. „Ich bin davon überzeugt, dass man gewisse Dinge wieder auf unsere Seite ziehen kann mit Fleiß, durch konzentrie­rte Arbeit und Lebensweis­e“, erzählte Lottner aus seiner Teamanspra­che vom Montag.

Einen Maulkorb für die Spieler habe es übrigens nicht gegeben. „Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde: Dass einer aus der Kabine plaudert oder dass der nicht richtig zugehört hat“, sagt der Kölner, „ich habe nur gesagt, man soll aufpassen, was man sagt, weil in unserer Situation manches falsch ausgelegt werden kann. So war es dann auch. Ich will mündige Spieler, die ihre Meinung äußern, aber zunächst mal intern.“

Lottner hat Tempo und Umfang im Training in der Woche noch mal angezogen. Ob Mario Müller und Steven Zellner nach ihren Muskelverl­etzungen schon spielen können, entscheide­t das Abschlusst­raining am Samstag. „Ich bin ja schon ein paar Mal aufgestieg­en, und da gab es immer solche Phasen, wo man mal geschwäche­lt hat“, weiß Dausch, „ich bin froh, dass wir das Tief jetzt haben, damit wir alle etwas geerdet werden und wissen, um was es geht. Die letzten Spiele werden sehr sehr hart, und wir müssen alle an einem Strang ziehen.“

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Die Mannschaft von FCS-Trainer Dirk Lottner hatte zuletzt einen kleinen Durchhänge­r. Lottner ist aber überzeugt, „dass man gewisse Dinge mit Fleiß und konzentrie­rter Arbeit wieder auf unsere Seite ziehen kann“.

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