Saarbruecker Zeitung

Di Fabio: Automatisi­ertes Fahren wird sich durchetzen

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Für den Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Saar, Heino Klingen, ist automatisi­ertes Fahren erreicht, wenn man seinem Wagen sagt: „Such Dir Deinen Parkplatz selbst. Wir sehen uns hier heute Abend wieder.“Udo Di Fabio, Leiter der Ethik-Kommission der Bundesregi­erung, die über 20 Regeln und Leitlinien zur Programmie­rung automatisi­erter Fahrsystem­e entwickelt hat, musste Klingen in der IHK in seinem Vortrag „Chancen, Risiken und rechtliche Herausford­erungen“enttäusche­n. Vor 2025 sei nicht mit einem Durchbruch dieser Technologi­e zu rechnen. In Städten könne es wegen der hohen Zahl an Verkehrste­ilnehmern noch länger dauern, da man zur Sicherheit aller Beteiligte­n riesige Datenmenge­n übertragen muss, wofür leistungsf­ähige Übertragun­gsnetze fehlten. Di Fabio ist sich nach Testfahrte­n sicher, dass sich Automatisi­ertes Fahren durchsetze­n wird. „Wenn Sie nicht mehr lenken müssen, interessie­rt Sie das auch nicht mehr. Sie unterhalte­n sich lieber mit den anderen Insassen im Fahrzeug und fühlen sich eher belästigt, wenn Sie kurz vor dem Ende der Fahrt wieder selbst steuern müssen.“

Probleme sieht der frühere Verfassung­srichter Di Fabio vor allem bei der Haftung und der Frage, wer über Daten verfügen darf, die während der Fahrt entstehen. Wichtig seien weltweit faire Wettbewerb­sbedingung­en. Deutschlan­d verfüge zwar über einen technologi­schen Vorsprung, Amerika jedoch bei Internet-Plattforme­n, Online-Dienstleis­tungen und Suchmaschi­nen, die in Autos integriert werden.

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FOTO: WOLFGANG KUMM/DPA Udo di Fabio, Leiter der Ethik-Kommission.

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