Der 2017er bietet „große Harmonie“nach einem turbulenten Jahr
(lec) Es ist noch einmal gut gegangen: Im vergangenen Sommer hatte Gerd Petgen große Bedenken, ob er überhaupt einen 2017er Jahrgang saarländischer Weine würde präsentieren können. Regelmäßiger Regen zwischen Siebenschläfer und Mariä Himmelfahrt hatte den Gewächsen zugesetzt. Zuvor hatte bereits ein Frosteinbruch im April ein Drittel der Triebe vernichtet. „Der sehr schöne Frühherbst hat uns dann gerettet“, sagte Petgen, Präsident des Saarländischen Winzerverbandes, gestern beim 21. Weinforum der SZ, wo zehn saarländische Winzer den knapp 100 Besuchern insgesamt 68 Weine präsentierten. „Das Weinforum ist eine der schönsten Veranstaltungen in diesem Haus, mit vielen zufriedenen Gesichtern“, sagte SZ-Chefredakteur Peter Stefan Herbst zur Begrüßung.
Im Endergebnis seien die Winzer mit der Qualität zufrieden, so Petgen. „Mit der Quantität weniger, aber da wir in Zehn-Jahres-Einheiten kalkulieren, ist das für uns kein größeres Problem.“Die Weine des Jahrgangs zeichneten sich durch eine schöne, fruchtige Säure aus. Ihr Alkoholgehalt sei im Vergleich zum Vorgängerjahrgang etwas geringer, das Gesamterscheinungsbild aber von „großer Harmonie“. Als aktuellen „Topwein“unter den Rebsorten machte Petgen den Auxerrois aus.
Andreas Justinger aus Auersmacher kommt schon seit Jahren zu der Weinprobe im SZ-Forum. Er genießt die Möglichkeit, die Weine „über Kreuz“zu probieren und eine breite Palette von Geschmäckern zu testen. Seine Lieblingsrebsorte ist der Weißburgunder. Der aktuelle konnte ihn allerdings noch nicht völlig überzeugen. „Nach meinem Eindruck ist er noch nicht ganz rund, noch nicht ganz fertig“, so Justinger. Die neuen Weine der saarländischen Obermoselwinzer können am Samstag, 21. April, von 14 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 22. April, von 11 bis 18 Uhr beim „Proufdach“im Schengen-Lyzeum in Perl probiert werden. Der Eintritt kostet jeweils zehn Euro, enthalten sind ein Weinglas und Brot.