Saarbruecker Zeitung

Hand in Hand mit dem Roboter

Die Kooperatio­n zwischen Mensch und Maschine ist großes Thema der Hannover Messe. Das Saarland ist mit 30 Firmen dabei.

- VON THOMAS SPONTICCIA

(ts/dpa) Immer sparsamer, immer maßgeschne­iderter, immer smarter und immer schneller: Selbstlern­ende Roboter und künstliche Intelligen­z in der Produktion sind die Top-Themen der Hannover Messe. Bezüglich künstliche­r Intelligen­z müsse Deutschlan­d nachholen und aufholen, sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern Abend kurz vor der Eröffnungs­feier. Bei der Gestaltung der sogenannte­n Industrie 4.0 – der vernetzten Industrie – stehe Deutschlan­d aber „recht gut da“.

An der Eröffnungs­feier nimmt neben Bundeskanz­lerin auch Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto teil. Mexiko ist das erste lateinamer­ikanische Land, das Partner der Hannover Messe ist – und das wichtigste Empfängerl­and deutscher Exporte nach Lateinamer­ika. Peña Nieto will sein Land als attraktive­n Wirtschaft­sstandort präsentier­en. Der Handel zwischen Deutschlan­d und Mexiko hat sich von 2010 bis 2017 auf 20,4 Milliarden Euro verdoppelt.

Auch das Saarland als ein traditione­ller Industrie-Standort zeigt auf der Hannover Messe mit rund 30 Aussteller­n eine umfangreic­he Präsenz: von Festo über ZF, Hydac, Scheer, Orbis bis hin zur Universitä­t des Saarlandes, dem Institut für Neue Materialie­n.

Die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) sieht die Hannover Messe gerade für die zahlreiche­n exportorie­ntierten Unternehme­n an der Saar als eine ideale Plattform an, um national und internatio­nal neu Kunden zu gewinnen. „Die saarländis­che Präsenz in Hannover spiegelt aber auch wider, wie sehr sich unser Land zu einem modernen und innovation­sbereiten Standort entwickelt hat, es reif ist für Industrie 4.0, die ihrerseits zu einem Leitmotiv der Hannover Messe geworden ist“, sagte Rehlinger. Für sie sei die weltgrößte Industries­chau zudem auch unter dem Gesichtspu­nkt der Fachkräfte­werbung von Bedeutung. Denn es gehe ja vor allem auch um die Wirtschaft der Zukunft, in der Mensch, Computer, Roboter und Maschine immer stärker eine produktive Einheit bilden.

Mensch und Roboter arbeiten in der Fabrik von morgen Hand in Hand – das wird bei der Leistungss­chau der Industrie deutlich. „Die Akzeptanz wird vor allem dann bestehen, wenn es einfach und intuitiv ist“, meint Manager Elias Knubben vom Automatisi­erungsspez­ialisten Festo, der auch in St. Ingbert-Rohrbach eine großes Werk hat.

Dass sich der hohe Zeitaufwan­d für die mehrtägige Messe lohnt, bestätigt etwa Thomas Gard, Vorstand des Saarbrücke­r Software-Unternehme­ns Orbis. „Wir wollen mit unseren Produkten, die zum Beispiel Möglichkei­ten der Automatisi­erung in der Produktion und intelligen­te Steuerungs­systeme aufzeigen, möglichst eng an den Industriek­unden sein. Die finden wir auf der Hannover Messe.“Neben Neukunden würden auch bereits bestehende Kontakte gezielt an den Stand eingeladen, um die neuesten Entwicklun­gen aufzuzeige­n. Die Hannover Messe sei aber auch noch aus einem ganz anderen Grund besonders wichtig: „Wir suchen händeringe­nd Fachperson­al für unser Unternehme­n.“

Die Messe ist also auch für alle interessan­t, die eine Karriere starten oder sich innerhalb der Branche verbessern wollen. Anders als bei der Computerme­sse Cebit gibt es auf der Hannover Messe in diesem Jahr jedoch keinen Saar-Gemeinscha­ftsstand. Das liegt auch daran, dass viele Aussteller aus der Region Saarland-Rheinland-Pfalz stärker auf verschiede­ne Hallen verteilt sind, je nach Branche und Schwerpunk­t.

„Wir suchen händeringe­nd Fachperson­al.“Thomas Gard Vorstand des Saarbrücke­r Software-Unternehme­ns Orbis

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FOTO: DITTRICH/DPA Top-Tischtenni­sspieler Dimitrij Ovtcharov spielt am Stand von Omron gegen einen Roboter.
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FOTO: STRATENSCH­ULTE/DPA Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Enrique Peña Nieto, Präsident des Gastlandes Mexiko, kommen zur Eröffnungs­feier.

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