Saarbruecker Zeitung

EU und Mexiko schmieden neuen Handelspak­t

- Produktion dieser Seite: Volker Meyer zu Tittingdor­f Fatima Abbas

(dpa) Pasta, Äpfel, Schweinefl­eisch: Ein runderneue­rtes Handelsabk­ommen zwischen der Europäisch­en Union und Mexiko soll Zölle für Agrarprodu­kte weitgehend abschaffen, so dass künftig 99 Prozent aller Waren frei gehandelt werden können. Beide Seiten erzielten am Wochenende eine politische Einigung auf den neuen Handelspak­t. Wirtschaft­lich verspricht sich die EU erleichter­ten Zugang zu einem Markt mit 128 Millionen Menschen. „Die Einigung ist ein starkes Signal“, sagte Dieter Kempf, Präsident des Bundesverb­and der Deutschen Industrie, und verwies auf die gestern eröffnete Hannover-Messe, bei der Mexiko Partnerlan­d ist. Angesichts protektion­istischer Töne von US-Präsident Donald Trump, der auch immer wieder mit Mexiko streitet und das nordamerik­anische Handelsabk­ommen Nafta neu verhandeln lässt, hatten die EU und Mexiko ihre Verhandlun­gen im vergangene­n Jahr beschleuni­gt.

Es geht um die Aktualisie­rung eines Handelsabk­ommens, das seit 2000 gilt. Zölle für Industriep­rodukte waren bereits weitgehend abgeschaff­t. Jetzt kommen weitere Erzeugniss­e hinzu, vor allem Agrarprodu­kte. Insgesamt sollen europäisch­e Firmen bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr an Zöllen sparen. Festgeschr­ieben werden auch Umwelt-, Klimaschut­z- und Sozialstan­dards und der Kampf gegen Korruption. Für Investoren­schutz setzen beide Seiten nicht mehr auf herkömmlic­he Schiedsger­ichte, sondern auf ein neues Investor-Gerichts-System.

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