Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r SPD-Fraktionsc­hef sieht Bouillon bereits im Wahlkampf

- Produktion dieser Seite: Christian Leistensch­neider Dietmar Klosterman­n

Wer hätte das gedacht: Ausgerechn­et aus den Reihen des Koalitions­partners SPD hat Saar-Bauministe­r Klaus Bouillon (CDU) für seine am vergangene­n Freitag veröffentl­ichten Pläne für eine Forcierung des sozialen Wohnungsba­us im Saarland Kritik einstecken müssen. Es dürfe nicht sein, dass Mittel, die in den Städten dringend für den Bau kostengüns­tiger Mietwohnun­gen gebraucht würden, in die Dorferneue­rung auf dem Land flössen, sagte der SPD-Fraktionsc­hef im Saarbrücke­r Stadtrat Mirco Bertucci. Dafür müsse das Land „andere Mittel bereitstel­len“. „Die Mittel des Bundes für den Wohnungsba­u sind nicht als Wahlkampfu­nterstützu­ng für Bouillon auf dem St. Wendeler Land gedacht“, ätzte Bertucci.

Bouillon hatte mitgeteilt, dass er mit den in diesem Jahr vorhandene­n 53 Millionen Euro an Bundesmitt­eln Baulücken in den Dörfern schließen und Schrott-Häuser beseitigen lassen wolle. Das solle mit kräftigen Bau-Zuschüssen an Familien mit einem Jahreseink­ommen bis zu 45.000 Euro netto geschehen. Zudem will Bouillon in den Städten des Saarlandes des sozialen Mietwohnun­gsbau mit Zuschüssen von 1750 Euro pro Quadratmet­er ankurbeln. Bisher wurden 1000 Euro aus dem Bundesmitt­eltopf gezahlt. Die Saarbrücke­r Oberbürger­meisterin Charlotte Britze (SPD) hatte 1900 Euro pro Quadratmet­er gefordert, da im Saarland der Sozialwohn­ungsbau zum Erliegen gekommen war.

„Da liegt noch viel Arbeit vor uns“, sagte Bertucci. Jetzt komme es auf die konkrete Ausgestalt­ung des Programms an. Die Saarbrücke­r OB Britz und die Siedlungsg­esellschaf­t müssten zügig auf Grundlage der nun bekannten Zahlen Bau-Projekte vorbereite­n. „Wir bieten der Landesregi­erung an, uns konstrukti­v in die Formulieru­ng der Förderbedi­ngungen einzubring­en“, sagte Bertucci.

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