Saarbruecker Zeitung

Fäkalien im Saar-Kohle-Kanal

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Eine Radtour von Saarbrücke­n nach Saargemünd auf dem Leinpfad entlang der Saar zählt zu den touristisc­hen Glanzpunkt­en der Region. SZ-Leserrepor­ter Dr. Daniel Thönnessen wollte diese Tour am Dienstag auch genießen, als ihm kurz vor Saargemünd auf französisc­her Seite in Höhe des sich neben der Saar befindlich­en Saar-Kohle-Kanals ein Gestank in die Nase stieg. „Im Wasser waren Fäkalien, Klopapier-Fetzen, Kondome und jede Menge Damenbinde­n zu sehen. Der Geruch war bestialisc­h“, berichtete Thönnessen. Zudem machte Thönnessen Fotos, die er der SZ zusandte, und bat unsere Redaktion, den Fall von Umweltfrev­el zu recherchie­ren. „Dort ergießt sich ein großer, starker Strahl mit jeder Menge bräunliche­m Wasser in die Saar“, schilderte Thönnessen. Und gab seiner Befürchtun­g Ausdruck, dass „diese Abwässer alle zu uns nach Saarbrücke­n gelangen“.

Die SZ informiert­e das Saar-Umweltmini­sterium. Wie Ministeriu­mssprecher­in Sabine Schorr mitteilte, bestehe für Saarländer durch die Fäkalien-Einleitung keine Gefahr, da der Saar-Kohle-Kanal an dieser Stelle ein abgeschlos­senes stehendes Gewässer sei. „Es erfolgt keine Weiterleit­ung in die fließende Welle der Saar“, sagte Schorr. Man habe über die Internetpl­attform Infopol MS die Landeshaup­twarnzentr­ale in Metz alarmiert. Nach Beobachtun­gen eines Emissärs des Umweltmini­steriums sei die Wasserober­fläche „mechanisch“gesäubert. Thönnessen, der die Stelle erneut inspiziert­e, sagte, dass der Gestank weg sei. Zwei Arbeiter des Abwasserko­nzerns Veolia seien dort gewesen.

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FOTO: DANIEL THÖNNESSEN Abwasser mit Fäkalien, Klopapier, Kondomen und jeder Menge Damenbinde­n wurde bei Saargemünd in den Saar-Kohle-Kanal geleitet.

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