Konkurrenzkampf im Pazifik
Die Doku-Reihe „Neuseeland – Rivalen der Urzeit“rückt eine einzigartige Tierwelt in den Fokus.
SAARBRÜCKEN (ry) Vor Urzeiten haben Kräfte aus dem Erdinneren den Inselstaat Neuseeland im Pazifik isoliert. Sie verändern sein Äußeres bis heute. Vulkanausbrüche und Erdbeben lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Auf engstem Raum überleben dort nur Tiere, die sich gegen ihre Rivalen um Nahrung und Fortpflanzung behaupten können. Manche Arten haben sich seit der Urzeit kaum verändert, andere haben sich auf ungewöhnliche Weise ihrer wankelmütigen Umgebung angepasst. Neuseelands vielseitige Fjorde, gletscherbedeckte Berge und uralte Wälder sind daher Lebensraum für Kreaturen, die nirgendwo sonst zu finden sind.
Vor rund 200 Millionen Jahren besiedelte die Brückenechse oder Tuatara,wie sie in Neuseeland genannt wird, die Erde. Sie unterscheidet sich von allen anderen Reptilien. Überall sonst auf der Welt wurde das Tier verdrängt, nur auf Neuseeland konnte es sich seit der Urzeit nahezu unverändert behaupten. Die Brückenechse setzte sich sogar gegen die mächtigen Dinosaurier durch, die lange Zeit die Erde dominierten.
Im benachbarten Australien überlebte noch ein Tier aus der Urzeit: Als engster noch lebender Verwandter der Dinosaurier gilt heute das Krokodil. Das Leistenkrokodil beispielsweise gerät immer öfter in Konflikt mit den Menschen, die in seinen Lebensraum eindringen. Nur erfahrene Wildhüter sind in der Lage, es einzufangen und umzusiedeln.
Wie die Brückenechse liegt das Leistenkrokodil regungslos auf der Lauer und frisst alles, was sich in seine Nähe wagt. Auch ohne Nahrung kann es monatelang überleben. Auf diese Weise haben die Vorfahren der beiden Spezies überlebt, als ein gigantischer Meteorit die Erde erschütterte und das Aussterben der Dinosaurier mit verursachte.
Millionen Jahre alte Überlebensstrategien helfen der Brückenechse heute allerdings kaum noch. Durch eingeschleppte räuberische Säugetiere ist das Urzeit-Reptil massiv bedroht. Vor der Küste Neuseelands, auf der streng geschützten Insel Little Barrier Island, findet es ein letztes Refugium. Engagierte Wildhüter ziehen die letzten seiner Art auf, um sie dann in die Freiheit zu entlassen. Ihr Traum ist es, die Brückenechse irgendwann wieder in ganz Neuseeland anzusiedeln.
Die weiteren Folgen der fünfteiligen Doku laufen bis einschließlich Freitag täglich zur selben Uhrzeit auf ARTE. Darin geht es unter anderem um Laufvögel, Fledermäuse, außergewöhnliche Insekten – wie die gigantische Heuschrecken-Art Wetapunga – sowie die Tiere der Unterwasserwelt.
Neuseeland – Rivalen der Urzeit (1/5), 18.35 Uhr, ARTE